Von wegen Weich-Ei

Er ist nicht der Messias, nicht Elija, nicht der Prophet - nicht einmal wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Johannes der Täufer begegnet in der Bibel als Inbegriff der Bescheidenheit - und trotzdem: alles andere als ein Weich-Ei.
Denn das ist ein großer Irrtum: Religiös, ja fromm zu sein, wird häufig mit Schwäche verwechselt. Johannes aber macht deutlich: Bescheidenheit, Demut und im entscheidenden Moment kräftig auf den Tisch zu hauen - beides gehört zum gottgefälligen Leben, denn Frömmigkeit heißt nie, seine Nase nur ins Gebetbuch zu stecken.

Der gläubige Mensch weiß zwar, dass menschliche Stärke letztlich nichts bedeutet, dass man Schiffbruch erleidet, wenn man darauf baut. Aber er weiß, dass die eigentliche Stärke von ganz woanders her kommt. Er spürt, dass Gott an seiner Seite steht und von daher wächst ihm eine Kraft zu, von der er ansonsten nicht einmal wagen würde zu träumen.
Nicht aus sich heraus, aber mit unserem Gott zusammen, überspringen gläubige Menschen fast alle Mauern. Und manchmal rennen wir sie auch ein...