Lichtblick im Alltag

Ein Gedanke für Menschen von heute


Wortreligion

Nur bedingt ist das Christentum eine Buchreligion. In einem Buch finden sich festgefügte Sätze, Lehren, Prinzipien. An solchen Prinzipien werde ich gemessen und nicht selten be- und verurteilt. Ein Buch kann sehr unbarmherzig sein.
Im Anfang war aber nicht das Buch. Als Paulus vom Evangelium sprach, war noch kaum ein Wort davon wirklich niedergeschrieben. Im Anfang war das Wort, Gottes Wort, das von ihm ausgeht und das in Jesus Christus Mensch geworden ist.

Unser Glaube ist deshalb so lebendig, wie ein gesprochenes Wort, nie statisch, nie zementiert für ewige Zeiten. Er will täglich neu gelebt und erlebt und immer wieder neu verstanden werden. Eine Kirche, die sich auf dieses menschgewordene Gotteswort beruft, kann deshalb auch nie statisch sein.
Und sie darf nie den Menschen aus dem Blick verlieren. Denn durch die Menschwerdung des Gotteswortes ist ein für alle Mal klar geworden, dass Maßstab für jedes kirchliche Handeln allein das Vorbild Jesu ist - und das nicht nur zur Weihnachtszeit...