Lichtblick im Alltag

Ein Gedanke für Menschen von heute


Joseph Schmidlin

Eine Tafel an einem Haus in Breisach erinnert an den Missionswissenschaftler Joseph Schmidlin, der hier nach seiner Zwangspensionierung gewohnt hat. Zuvor war der gebürtige Elsässer Professor in Münster gewesen, hat aber keinen Hehl aus seiner Meinung über Hitler und die Partei gemacht. Ins Staatsgefängnis wurde er eingeliefert, dann ins Irrenhaus und am 10.1.1944 starb er im Konzentrationslager Schirmeck. Als ich Vikar in Breisach war, hat mir ein alter Breisacher gesagt: "War doch selber schuld. Hett er sin Mul g'halte!"

Viele haben ihren Mund gehalten. Hätte ich ihn aufgemacht - und nicht nur hinten herum? Vor Amtsträgern und Vorgesetzten sind wir meist sehr still. Gott sei Dank gibt es Menschen, die nicht schweigen. Nur durch sie bewegt sich etwas. Sie machen Mut es ihnen gleichzutun. Das muss nicht immer im großen Widerstand enden. Manchmal reichen schon Kleinigkeiten. Schon wenn aus so manchem "Ich kann da nichts machen" ein "Ich schau mal, was ich für Sie machen kann" wird, dann trägt der Einsatz von Menschen wie Schmidlin Früchte.