Lichtblick im Alltag
Ein Gedanke für Menschen von heute
Königskinder
Im Märchen "Königskinder" erwarten die Bürger von Hellastadt, dass um 12 Uhr der prophezeite König durch das Stadttor einzieht. Aber es kommt nur das Königskind, das man als Gänsemagd kennt, und der Königssohn, der sich als Schweinehirt verdingen musste. Sie werden von den Bürgern aus der Stadt getrieben und verhungern daraufhin.
Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen haben ihn nicht erkannt (Vgl. Johannes 1,10-11), heißt es im Weihnachtsevangelium. Ich musste an das Märchen denken. Wären sie als mächtige Erwachsene prunkvoll eingezogen, die Menschen wären auf die Knie gesunken. So aber vertrieb man sie.
Vielleicht ist das die aktuellste Weihnachtsbotschaft: Das Christuskind kam nicht als Gast, es kam in sein Eigentum. So wie Kinder generell nicht Gäste der Erwachsenen sind. Es ist ihre Welt, in die sie hineingeboren werden. Wir haben sie von ihnen nur geborgt.
Aber wir benehmen uns wie die Bürger von Hellastadt. Wir werfen die Kinder zwar nicht heraus, aber wir rauben ihnen die Zukunft.