Siebzehn Kilometer

Und dann kommt das Schild: "Gotthard Passstraße gesperrt". Jetzt bleibt nur noch der Tunnel und der ist 17 Kilometer lang!
Als ich dieser Tage, kurz vor der Karwoche, auf diesen "Höhleneingang" zufuhr, musste ich unwillkürlich an das Höhlengrab denken, in das man Jesus gelegt hatte.
So viele Parallelen zu den letzten Jahren im Leben so vieler Menschen: die Wege werden steiler, das Tal wird enger, die Welt einfach dunkler, und dann bleibt nur noch der Blick auf den Eingang zum Tunnel - aufs Grab. Kein Weg führt mehr daran vorbei.

Als ich dieses Mal hineinfuhr, durchschoss es mich: "Was, wenn das jetzt ewig so weiterginge...?" Woher weiß ich denn, dass dieser Tunnel ein Ende hat, dass es nicht nur hinein, sondern durch den Berg hindurch geht? Das erste Mal war es nur die Straßenkarte und der Hinweis von Freunden, dass es eben der kürzeste Weg nach Italien sei. Darauf habe ich vertraut.
Die Osterbotschaft: Sie ist wie eine Straßenkarte für das Leben. Sie verheißt mir, dass auch die Grabeshöhle letztlich ein Tunnel ist. Es geht hindurch!