Spurensuche

"Ihr aber, für wen haltet Ihr mich?" fragt Jesus seine Jünger (Lukas 9,18-24). Die hatten nämlich nur zusammengetragen, was andere gescheit oder weniger gescheit über ihn sagten. Als aber Petrus blitzschnell mit seiner Katechismus-Antwort daherkam - "Du bist der Messias Gottes" -, erhält er ganz schnell eine Abfuhr.
Das will Jesus offenbar nicht hören: Schnell dahergeplapperte, auswendig gelernte Sätze und blutleere dogmatische Floskeln.

Was wir fühlen und was er für uns bedeutet, das ist für ihn entscheidend. Und das zeigen wir ihm am besten, nicht indem wir es schön formulieren oder wortreich entfalten. Für wen wir ihn halten, das machen wir am ehesten dadurch deutlich, dass wir ihm folgen, in seinen Spuren gehen.
Das aber bedeutet nichts anderes, als sich jeden Tag aufs Neue die Frage zu stellen, die Martin Buber auf einzigartige Weise ins Wort gebracht hat - die Frage nämlich: "Welchen Weg muss ich heute wandern mit Dir, Du mein Gott?"