Längst getan

Erlöse uns, Herr! Vergib uns, Herr! Befreie uns, Herr! Mit immer neuen Gebeten - ja mit regelrechten Litaneien - bestürmen wir den Himmel. Und wir rennen damit gegen eine Festung an, die gar nicht existiert. Wir bitten um etwas, was wir doch längst bekommen haben!

Manchmal kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, als hätten wir Christen gar nicht recht zugehört - und das von Anfang an. Es heißt doch nicht: Er wird euch fähig machen! Es heißt: "Er hat euch fähig gemacht, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind. Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes." (Kolosserbrief, 1,12-14) Alle Schuld hat er doch schon längst vergeben!

Auf immer neue Weise sagt uns das Neue Testament, dass Christus alles Notwendige längst getan hat und das ein für alle Mal. Das ist wie in einem Film, dessen Handlung man kennt. Man fiebert mit, aber man weiß, dass es am Ende gut ausgehen wird.
Vielleicht sollten wir deshalb Gott viel weniger bitten, vielleicht sollten wir ihm sehr viel mehr danken.