Witz in der Besenkammer

Können Sie sich vorstellen, dass ein Büttenredner bei einer Fasnachtsveranstaltung seinen besten Witz in der Besenkammer erzählt, bei verschlossener Tür und gelöschtem Licht? Büttenreden hält man nicht im Verborgenen, man verkündet sie vor aller Welt, vor brechend voll besetzten Sälen und via RTL vor einem Millionen Publikum.
Auf solch eine Publicity kann der Glaube nur ganz neidisch schielen. Und das liegt nicht in erster Linie an den Medien. Das liegt zuerst an uns.

Glaube ist für uns nämlich eine ernste Sache. Und das geht meist einher mit Tristesse und Traurigkeit. Zumindest spricht man nicht darüber, ist vielmehr peinlicht berührt, wenn andere daran erinnern.
Oh wäre der Glaube für uns wie ein Witz. Wir würden ihn dann nämlich nicht für uns behalten. Wir würden ihn den Arbeitskollegen in aller Frühe wie eine große Neuigkeit verkünden. Und wir würden so von ihm sprechen, dass alle sich darum reißen würden, die Pointe auch wirklich mitzubekommen.