Lichtblick im Alltag
Ein Gedanke für Menschen von heute
Viel zu politisch
Viel zu politisch seien sie gewesen, die Predigten an Weihnachten. So hat sich der Chefredakteur der "Welt" empört. Das Theologische müsse dominieren!
Ok, ich versuche es: Lassen wir alles weg, was nicht passt.
Also kein Augustus, denn die Römer hatten Israel ja besetzt. Kein Josef aus dem Geschlecht Davids, denn das macht ja deutlich, dass die Heilige Familie aus dem Nahen Osten stammt und wohl ganz ähnlich aussah, wie die Flüchtlinge, die aus dieser Region zu uns kommen. Und nichts davon, dass es keine Herberge mehr gab, denn das erinnert viel zu stark an die gegenwärtigen Probleme auf dem Wohnungsmarkt. Und nichts von der Nachtwache der Hirten, denn da bin ich dann viel zu schnell bei den Menschen, die - viel zu oft prekär beschäftigt - auch heute Nachtdienst haben.
Bleibt noch die Botschaft vom Frieden. Die passt zu Weihnachten. Nur werden sich die Menschen dann wundern, von diesem Frieden außerhalb der Kirchenmauern wenig wiederzufinden. Aber das passiert halt, wenn man alle notwendigen Voraussetzungen wegstreicht, wenn man die eigentliche Botschaft nicht hören möchte.