Unser Wille geschehe

Da darf offenbar wieder einmal nicht sein, was nicht sein kann:
Jesus kommt zum Jordan und stellt sich zu denen, die getauft werden wollen, das heißt: er reiht sich unter die Sünder ein! Doch sofort schreitet Johannes ein und will es nicht zulassen! (Matthäus 3,14)
Was dieser Messias da tut, widerspricht allem, was man über ihn gelehrt und geschrieben hat. So etwas kann Gottes Sohn nicht tun. Er kann sich doch nicht mit den Sündern gemein machen! Johannes versucht es zu verhindern. Und er wird gründlich eines Besseren belehrt.

Die Gefahr ist groß. Es wurde schon so viel über Gott nachgedacht, geschrieben und geredet, daß wir oft meinen, genau zu wissen, wie er ist. Und dann fangen wir an, ihm vorzuschreiben, was er zu tun und zu lassen habe. Und dabei übersehen wir immer wieder, daß Gott größer ist, als unser Herz, daß er kein Gott von starren Regeln und rituellen Vorschriften ist.
Deshalb sind unsere Vorstellungen immer wieder zu überdenken. Sonst würden wir ja sagen: Nicht Dein, sondern unser Wille geschehe! Da aber macht Gott nicht mit.