Die drei Seiten des Schnees

Manche Dinge haben drei Seiten. Der Schnee ist solch ein Ding. Die eine Seite ist die Freude der Kinder, die unbeschwert durch die Schneelandschaft tollen. Die zweite Seite, sind die vielen, die früher aufstehen müssen, weil sie die Gehwege freiräumen und mehr Zeit auf dem Weg ins Büro einplanen müssen.
Diese beiden Seiten hat auch der Advent: Die Erinnerung der Kindheit mit Plätzchen, Kerzen und Liedern ist die eine Seite. Die Hektik dieser Tage, die manchen wünschen lässt, Weihnachten möge bald wieder vorbei sein, ist die andere Seite.

Advent und Schnee haben noch eine dritte Seite. Schnee macht Angst: vor Unfällen, Stürzen und Verletzungen. Und der Advent erinnert nicht nur daran, dass Jesus vor langer Zeit zur Welt kam. Christen denken daran, dass er wiederkommen möchte. Das meint nicht nur das Ende der Welt, das erinnert daran, dass wir auf ihn zugehen, erinnert an das Sterben - und das macht Angst.
Kinder können den Schnee genießen, weil sie die Sorgen, die er bereitet nicht kennen. Der Advent ermutigt uns, über Ängste hinauszusehen und wieder wie Kinder zu werden.