Unschuldige Hände

Da stand Pilatus und wusch seine Hände in Unschuld. Er wollte mit der Hinrichtung jenes Mannes nichts zu tun haben, den er für unschuldig hielt. Seine Hände waren sauber; hingerichtet wurde Jesus trotzdem. Dabei hätte Pilatus es verhindern können. Er hätte sich nur ein bisschen mehr um die Vorschriften herumwinden müssen, als er es sowieso schon tat.
Pilatus ist ein trauriges Beispiel - und er steht für viele. Wenn ich wirklich etwas bewegen möchte, komme ich oft nicht darum herum, mir die Hände schmutzig zu machen. Nur wer nichts tut, hat am Ende saubere Hände.

Leben ist eben in den seltensten Fällen schwarz oder weiß, meistens ist es eher grau. Da ist es schwer messerscharf zwischen richtig und falsch zu scheiden. Die Schwangeren-Beratungsstellen retten viele ungeborene Kinder. Viele werden nach der Beratung abgetrieben. Muss ich das hinnehmen, um Leben zu retten?
Rom sagt "Nein!" und sucht den Weg der sauberen Hände. Aber damit entscheidet es sich auch für das Nichtstun. Saubere Hände sind nämlich meistens leer. So werden Frauen künftig von der Kirche noch mehr alleingelassen und die Kinder sterben trotzdem..