Lichtblick im Alltag

Ein Gedanke für Menschen von heute


Steine wefen

Mit Steinen werfen wir nicht mehr auf diejenigen, die gegen die guten Sitten verstoßen. Gesteinigt würde die Ehebrecherin, die man auf frischer Tat ertappte und von der die Bibel berichtet (Johannes 8,1-11), bei uns heute nicht mehr. In dieser Beziehung ist unsere Gesellschaft menschlicher geworden.
Aber sind die Blicke, die wir auf diese Menschen werfen, so viel besser als Steine?
Verletzen die Finger, mit denen wir auf sie zeigen, weniger als die Steine in den Tagen der Bibel?

Die Selbstgerechtigkeit, mit der man auf diejenigen, die ihr Scheitern und ihre Verfehlungen nicht mehr verbergen können, herabschaut, ist nicht kleiner geworden. Und die Scheinheiligkeit derer, denen es lediglich gelingt, besser zu scheinen als andere, ist ein gleichbleibendes Problem.
Doppelte Moral und Unbarmherzigkeit sind die Folge. Jesus brandmarkt beides - egal ob im Alltag, in der Gesellschaft oder in der Kirche.
"Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!" (Johannes 8,7)

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