Auf Gott deuten

Solange man Hand und Fuß einsetzen kann, kann man noch auf Dinge deuten. Aber erklären Sie mal einem Apotheker, dessen Sprache Sie nicht sprechen, dass Sie Durchfall haben. Ganz besonders schwierig ist es, wenn man Gefühle ausdrücken soll oder es um Religion geht. Da versagen ja schon die Worte der eigenen Sprache.
Wenn man jemanden noch gut kennt, dann weiß man, was er wohl sagen möchte. Wenn es sich aber um einen Fremden handelt, dann hört es sich oft an, als spräche er unverständliches Zeug.

Vermutlich rührt die theologische Sprachverwirrung, die wir heute erleben, genau von diesen Schwierigkeiten, sich wirklich auszudrücken.
Ich kann deshalb nur um ein neues Pfingsten beten. Lass uns begreifen, Gott, das überall, wo Menschen Gott suchen, sie immer nur Dich finden und dass wir gemeinsam vor Dir stehen, als Menschen, die Du von Herzen liebst. Und lass uns, wo unsere Worte versagen, ganz einfach auf Dich deuten: Mit Augen des Wohlwollens und Taten der Liebe.