Lichtblick im Alltag

Ein Gedanke für Menschen von heute


Schule des Betens

Das Wichtigste lernt man wie von selbst: Sprechen, Gehen oder auch Lachen - wir lernen es ohne große Mühe. Es wäre auch traurig, wenn wir für all dies erst eine spezielle Schule bräuchten. Wir benötigen zwar Menschen, die uns helfen, aber wir lernen diese Dinge einfach beim alltäglichen Tun.
Und trotzdem besuchen Menschen Rhetorikkurse, lassen sich schulen für das Sprechen vor Versammlungen oder bei besonderen Anlässen. Sie tun dies, weil man in manchen Situationen, offenbar über das Normale hinaus, ein eigenes Rüstzeug braucht.

Auch beim Beten ist das so. Um zu beten, brauche ich keine Schulung, Ich tu es ganz einfach, indem ich von Gott erfahre, an ihn denke, ihn bitte und ihm danke.
Und dennoch lehrt Jesus seine Jünger beten (Lukas 11,1). Er tut es, weil er darum weiß, dass es Augenblicke gibt, in denen mir das Wort im Hals stecken bleibt, in denen ich vor lauter Schmerz keinen klaren Gedanken mehr fassen kann, für die ich ein eigenes Rüstzeug brauche: Formen und Worte, auf die ich dann zurückgreifen und in die ich mich dann fallen lassen kann.