Lichtblick im Alltag
Ein Gedanke für Menschen von heute
Vom Türhüter
"Delegieren" ist ein richtiges Zauberwort geworden. Ohne zu delegieren geht heute fast nichts mehr. Und auch Jesus scheint in dieses Horn zu blasen: Es sei, wie mit einem Mann, der auf Reisen ging und seinen Dienern entsprechende Aufgaben übertrug: Dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein (Markus 13,34).
Wenn aber ein Türhüter wacht, dann können alle im Haus beruhigt schlafen. Wir müssen also - auch was das Christsein angeht - nur den richtigen Türhüter suchen und können uns getrost zur Ruhe legen.
Aber nur, wenn man den Text nicht bis zu Ende liest. Jesus schließt mit den Worten: "Was ich aber sage, sage ich allen!"
Offenbar denkt er an alles andere als ans Delegieren! Es gibt eben Sachen, die ich nicht abgeben kann: Ich kann nicht andere darum bitten, Gott und andere Menschen für mich zu lieben. Ich kann Güte und Barmherzigkeit nicht auf andere abschieben. Menschlichkeit, Glauben, sprich Christsein, sind nicht delegierbar. Hier ist jeder sein eigener Türhüter. Jeder ist der Türhüter seines eigenen Herzens.