Lichtblick im Alltag
Ein Gedanke für Menschen von heute
Stehen vor Gott
"Der Jude geht mit Gott, der Muslim fällt nieder vor Gott und der Christ steht vor Gott."
Diese Formulierung ist pauschal und unzureichend, aber sie gibt dennoch wesentliche Züge der drei großen monotheistischen Religionen wieder. Und sie bringt auf den Punkt, was mir am christlichen Glauben so wichtig geworden ist: der König der Welt hat sich in Christus zu uns herabgelassen und uns dadurch gleichsam emporgehoben - auf Augenhöhe. Er hat uns gezeigt, dass er unser Bruder sein will. Wir dürfen vor ihm stehen!
Das prägt auch unsere Gottesdienste. Denn auch dort ist die Grundhaltung, anders als bei anderen Religionen, nicht etwa das Knien - wie manche immer noch meinen - und auch nicht das Sitzen. Christen stehen im Gottesdienst. Wir sind dazu berufen vor Gott zu stehen und ihm zu dienen. Knien sieht das Messbuch seit über vierzig Jahren eigentlich nur noch zu den Wandlungsworten vor. Ansonsten nämlich stehen wir vor Gott, wie die Engel an seinem Altar, von ihm dazu berufen - als seine Kinder, die er unendlich liebt.