Gott ist parteiisch

JERICHO. Hunderte von Nomadensippen sind auf dem Weg nach Palästina. Infolge der Dürre drängen Scharen aramäischer Halbnomaden in die fruchtbaren Regionen am Mittelmeer. Aus einigen kanaanäischen Stadtstaaten ist zu vernehmen, dass man eine Mobilmachung der Streitkräfte für unabdingbar notwendig hält...
Wenn es vor 4000 Jahren schon Nachrichten gegeben hätte, wäre solch eine Meldung rund um die Welt gegangen. In einer gewaltigen Wanderwelle ergossen sich damals ganze Nomadenstämme in wohlhabendere Gebiete - aus wirtschaftlicher Not.

Einer dieser Wirtschaftsflüchtlinge war Abraham. Er aber hatte ein Problem. Seine Frau war unfruchtbar. Konnte er wagen, aufzubrechen ohne einen Sohn, der ihn im Alter versorgt? Die Bibel berichtet, dass Gott ihm Mut macht (Genesis 12,1). Gott versichert ihm, dass er mit ihm gehen werde, um ihn zu beschützen. Kein Wort aber über die Kanaanäer und ihre Angst vor kultureller Überfremdung und materiellen Einbußen. Gott ist offensichtlich parteiisch. Er steht auf der Seite des Wirtschaftsflüchtlings Abraham. Auf welcher Seite stehen wir?.