... verschlossen war das Tor

Denn verschlossen war das Tor...
Ich habe das jetzt schon zwei Mal erlebt. An einem Dienstag stand ich in Auxerre vor der geschlossenen Kirche St. Germain mit den karolingischen Wandmalereien in ihrer Krypta.
Das nächste Mal hatte ich mich extra nach den Öffnungszeiten erkundigt und kam auch in die Kirche - nur nicht in die Krypta. Sie schloss bereits eine Stunde früher. Als ich kam drehte der Aufseher gerade den Schlüssel herum.

Seither weiß ich, was es bedeutet, vor verschlossenen Türen zu stehen und kann ermessen, wie das sein muss, wenn sich Türen plötzlich öffnen.
Christus selbst hat uns das größte Tor geöffnet, denn diese Tür war auch verschlossen. Wir Menschen hatten sie zugeschlagen. Wir hatten uns selbst ausgesperrt. Verschlossen war das Tor, bis der Heiland trat hervor. Dieser Tage feiern wir genau dies.
Aber bleiben wir nicht dabei stehen. Fangen wir selbst an, Türen aufzustoßen, dort wo wir es vermögen. Vielleicht liegt es da und dort ja nur an uns, Menschen, denen eine Tür versperrt ist, beim Hindurchschreiten zu helfen.