Lichtblick im Alltag
Ein Gedanke für Menschen von heute
Wohlhabende Jünger
Jakobus und Johannes stehen auf und lassen ihren Vater Zebedäus "mit seinen Tagelöhnern" im Boot zurück, heißt es bei Markus (1,20). Zebedäus hat Tagelöhner? Das war also gar kein armer Fischer. Das war nicht mal ein Familienbetrieb. Es war ein kleines Unternehmen! Und Jesus beruft hier offenbar nicht die ärmsten der Armen. Er ruft zwei Männer aus gutem Haus, mit der Aussicht auf eine nette Erbschaft.
Es ist zwar eine schöne Vorstellung, dass Jesus vor allem die Ärmsten der Armen angesprochen hat, aber sie ist falsch.
Das ist beunruhigend. Arme konnten Jesus leicht folgen. Wer nichts hat, kann einfach alles stehen und liegen lassen. Aber Menschen wie du und ich? Was bin ich denn noch bereit, einfach zurückzulassen? Er kann auch an mir vorbeigehen und "Hopp, hinter mir her!" sagen. Wäre ich da wirklich so begeistert?
Nur eines beruhigt mich: Wenn er nur die ärmsten der Armen angesprochen hätte, dann hätte ich ihm wohl kaum noch eine Chance gehabt. Wenn er aber die beiden Zebedäussöhne ruft, dann ruft er vermutlich auch mich.