Viele Bäume

"Wenn ich einen Wald retten könnte oder einen Menschen und wenn ich mich tatsächlich entscheiden müsste, dann würde ich den Wald retten. Denn ein Wald, das wären ja viele Bäume und ein Mensch ist ja nur einer." So sagte mir vor einigen Jahren eine Neuntklässlerin in einer Realschule - ein Denken über das man sich eigentlich aufregen müsste, wenn wir nicht ein gutes Stück weit selbst daran schuld wären. Denn wenn man ein Pendel ganz in eine Richtung zieht, dann schlägt es eben wie von selbst in die andere Richtung zurück.

Jahrhundertelang haben wir nur vom Menschen gesprochen und davon, dass er sich die Erde untertan machen soll. Dürfen wir uns da wundern, wenn plötzlich Pflanzen und Tiere in den Mittelpunkt gerückt werden? Hätten wir mehr an Franz von Assisi erinnert! Der hat schon im 13. Jahrhundert gewusst, dass Mensch und Natur eine Einheit bilden und man den einen nicht gegen die andere ausspielen darf. Wenn nicht Extreme, sondern solches Denken vorherrscht, dann wird man kaum so schnell auf die Idee kommen, wegen eines Waldes einen Menschen aufs Spiel zu setzen.