Lichtblick im Alltag

Ein Gedanke für Menschen von heute


Einseitiger Bund

Das war eine übliche Zeremonie: Man hat Tiere geschlachtet, geteilt und die auseinandergeschnittenen Hälften nebeneinandergelegt, so dass sie eine Gasse bildeten. Und dann ging man durch diese Gasse und schwor, dass es einem genauso wie diesen Tieren ergehen solle, wenn man den Vertrag, den man jetzt eingehe, nicht halten würde.
So hat man in Israel lange Zeit Verträge geschlossen und genauso schließt Abram mit Gott einen Bund. Gott sichert ihm zu, dass er ihm Zukunft eröffnet, er versichert dem Menschen, dass er für ihn da ist.

Der biblische Bericht schildert (Genesis 15), dass ein rauchender Ofen und eine lodernde Fackel durch die Gasse gehen. Gott im Bild des Feuers - nicht des vernichtenden, sondern des erhellenden und wärmenden Feuers - versichert dem Menschen durch einen Schwur, dass er selbst nicht mehr sein möchte, wenn er diesen Bund nicht hält.
Und der Mensch: Abram tut nichts. Gott allein verpflichtet sich. Vom Menschen wird nichts verlangt. Gott schenkt diese Zusicherung, wie Eltern Kindern ihre Liebe schenken - ohne Gegenleistung. Denn Gott ist die Liebe.