Lichtblick im Alltag
Ein Gedanke für Menschen von heute
Am Wort kleben
Nach den Überresten der Arche Noah wurde jüngst in einer großangelegten Fernsehreportage gesucht. Ich würde mich nicht wundern, wenn demnächst ein amerikanischer Fernsehsender eine Expedition unternimmt, um den "Stein, den die Bauleute verworfen haben", zu entdecken.
Der ist zwar ein Bild für Christus, der zum Eckstein des Gottesreiches geworden ist, aber so wie vielerorts die Bibel wieder wörtlich missverstanden wird, würde mich auch dieses Unterfangen nicht erstaunen.
Dabei dachte ich einmal, es wäre das Großartige am Christentum, dass wir das Mittelalter überwunden haben. Waren es nicht genau diese wörtlichen Missverständnisse der Bibel, die uns dazu gebracht haben, zu glauben, Gott könne das Verbrennen von Ketzern gutheißen, uns in heilige Kriege schicken und zu Kreuzzügen aufrufen?
Es geht um den Sinn, nicht um das Wort. Und wer am Wort klebt, verliert ab und an den Sinn aus dem Blick. Wer am Buchstaben kleben bleibt, steht immer in der Gefahr, am Ende nach Steinen zu suchen, wo es doch Christus zu finden gilt.