Die Bibel

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Weiter-ButtonZurück-Button Handel ⋅1⋅

Wenn in einer Wirtschaft der Großgrundbesitz dominiert, dann spielt meist auch der Handel eine ganz wichtige Rolle. So kam in Israel mit dem Ausbau des Großgrundbesitzes auch der Export in Schwung.

In erster Linie exportierte man Naturalien wie

  • Öl,
  • Wein,
  • Oliven
  • und Getreide
Getreidefeld vor der Ernte

Getreidefeld vor der Ernte.

Foto-Button© Katholisches Bibelwerk Linz, Kapuzinerstr. 84, A-4020 Linz

Das Straßennetz, das vor allem durch die Rö­mer gefördert worden war, war ja relativ gut aus­gebaut, so dass Han­delsbeziehungen leicht ge­knüpft werden konn­ten.

Eine wichtige Ver­bin­dungs­linie war die Straße von Caesarea am Meer durch Galiläa, die sogenannte "via maris", die nach Damaskus führte. Auch Jerusalem hatte eine direkte Straßen­verbindung nach Caeserea, jener wichtigen Hafenstadt.

Dass der Handel eine immer wichtigere Rolle spielte, ist auch daraus ersichtlich, dass Herodes d. Gr. gerade den Hafen von Caesarea ausbauen ließ. Die Gründung dieser neuen Stadt fällt in das Jahr 10 v. Chr.

Ein weiterer Faktor, der die Handelsbeziehungen begünstigte, war das Imperium Romanum an sich. Dieses gewaltige Reich mit seiner Infrastruktur und der sprichwörtlichen Pax Romana begünstigte den internationalen Handelsaustausch immens. So verfügten die israelitischen Großgrundbesitzer durchweg über gute Auslandsbeziehungen.

In Apg 12,20 ist beiläufig auf königliche Exportgeschäfte Bezug genommen, die Herodes Agrippa mit den Küstenstädten Tyros und Sidon betrieb. Beide Städte bezogen aus seinem Land ihre Nahrungsmittel.

In Jerusalem wurden regelmäßig Märkte abgehalten. Belegt sind ein Getreide-, ein Vieh-, ein Früchte- sowie ein Holzmarkt. Es gab auch einen Auktionsstein, auf dem Sklaven und Sklavinnen zur Schau gestellt und zum Verkauf angeboten wurden.

Aus den Evangelien bekannt ist darüber hinaus der Jahrmarkt im äußeren Tempelvorhof, der im Zusammenhang mit dem Paschafest steht und etwa drei Wochen vor dem Fest begann.

Die Gewinne des Exporthandels kamen gewiss vor allem den Besitzenden zugute. An ihnen bewahrheitete sich das Wort:

"Wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben." (Mt 13,12a).

Weiter-ButtonZurück-Button Anmerkung

1 Vgl.: Joachim Gnilka, Jesus von Nazareth (Herders Theologischer Kommentar zum NT - Supplementband 3) (Freiburg/Basel/Wien 1990) 66-74. Zur Anmerkung Button