Die Bibel

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Weiter-ButtonZurück-Button Geschichtsschreibung der Makkabäerzeit ⋅1⋅

Die beiden letzten Bücher, die wir zu betrachten haben, sind wieder mehr oder minder als Geschichtsbücher zu bezeichnen. Es handelt sich dabei um die beiden Bücher der Makkabäer.

Diese beiden Werke sind zwar nicht die jüngsten Bücher des alttestamentlichen Kanons - die Bücher der Weisheit sind zum Teil jünger als sie - sie eröffnen aber die geschichtliche Epoche, die dann die neutestamentliche Zeit einläutet. Deshalb sollen sie hier am Schluss behandelt werden.

Im übrigen gehören auch die beiden Makkabäer-Bücher, wie bereits die jüngeren Weisheitsbücher, nicht zu den Schriften des hebräischen Kanons. Sie liegen heute in griechischer Sprache vor und gehören daher zu den sogenannten deuterokanonischen Schriften. ⋅2⋅

Thema dieser Bücher ist die Geschichte der Kämpfe, die die Juden gegen die seleukidischen Herrscher führten. Es ist die Geschichte des Ringens um die religiöse und politische Freiheit des Volkes Israel.

Ihren Titel haben beide Bücher übrigens vom Beinamen des Judas, der den eigentlichen Helden dieser Geschichte darstellt. Ihm wurde der Name Makkabäus verliehen (1 Makk 2,4). Dieser Begriff kommt vom hebräischen Wort מַקֶּבֶת ["maqqæbæt"], was zu deutsch soviel wie "Hammer" bedeutet.

Der Beiname des Judas wurde dann letztlich zur Bezeichnung für beide Bücher.

Weiter-ButtonZurück-Button Anmerkungen

1 Vgl.: Alfons Deissler, Anton Vögtle (Hrsg.), Neue Jerusalemer Bibel (Freiburg / Basel / Wien 1985) 640. Zur Anmerkung Button

2 Der Text ist uns überliefert durch drei Unzialhandschriften, die Codices Sinaiticus (GS), Alexandrinus (GA) und Venetus (GV), und durch etwa dreißig Minuskelhandschriften, aber im Sinaiticus (dem besten Textzeugen) ist der 2 Makk entsprechende Teil leider verlorengegangen.
Die Minuskelhandschriften, die die Textform des Priesters Lukian (GL) (300 n. Chr.) bestätigen, bewahren manchmal einen älteren Text als die anderen griechischen Handschriften; dieser Text findet sich in den "Jüdischen Altertümern" des Geschichtsschreibers Flavius Josephus wieder, der allgemein 1 Makk folgt und der 2 Makk nicht kennt.
Die Vetus Latina (L) ihrerseits übersetzt einen griechischen Text, der ebenfalls verlorengegangen ist und der oftmals besser ist als der Text der Handschriften, die wir kennen.
Die Übersetzung der Vulgata (V) stammt nicht von Hieronymus, für den die Makkabäerbücher nicht kanonisch waren; sie stellt nur eine sekundäre Textform dar.
(Vgl.: Alfons Deissler, Anton Vögtle (Hrsg.), Neue Jerusalemer Bibel (Freiburg / Basel / Wien 1985) 642.) Zur Anmerkung Button