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Weiter-ButtonZurück-Button Verbindende Elemente der Bücher Josua bis 2 Könige

Wir haben die Bücher Josua bis 2 Könige bisher immer in einem Atemzug genannt. Dabei haben wir uns einfach von der hebräisch/jüdischen Tradition leiten lassen. Sie hat diese Bücher ja unter der Bezeichnung "ältere Prophetenbücher" zusammengefasst.

Das ist zunächst natürlich ein reine gliederungstechnische Geschichte und sagt überhaupt nichts darüber aus, ob diese Bücher auch in sich zusammengehören.

Interessanterweise gibt es allerdings eine ganze Reihe von Details, die es schwierig machen würden, diese Bücher jeweils nur für sich zu betrachten. Allem Anschein nach gibt es Dinge, die die Bücher Josua bis 2 Könige tatsächlich miteinander verklammern und verbinden.

Unter diesen verklammernden und verbindenden Elementen begegnen zunächst Wendungen, die für alle diese Bücher typisch zu sein scheinen. ⋅1⋅

1. Typische Wendungen für die Bücher Josua bis 2 Könige

Zu diesen Wendungen gehören zum Beispiel folgende Ausdrücke - um nur ein paar ganz wenige zu nennen:

  • "Jahwe wird seinen Namen an diesem Ort wohnen (oder: ruhen) lassen."
  • "Jahwe lässt seinen Namen wohnen (oder: ruhen) im Tempel" (Dtn 12,11; 1 Kön 3,2)
  • "Jahwe lieben aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele und mit ganzer Kraft" (Dtn 4,29; Dtn 6,9; Jos 22,5 u. a.)

Wir könnten diese Aufzählung fast beliebig fortsetzen. M. Weinfeld hat eine Liste von 187 Wörtern und Wendungen zusammengestellt, die sich immer wieder in den Büchern Josua bis 2 Könige finden und typisch für diese Bücher zu sein scheinen.

Dies weist bereits auf eine - wie auch immer geartete - Zusammengehörigkeit dieser Bücher hin.

2. Eine einheitliche Grundlage für die Chronologie

Nicht minder auffallend ist, dass den Büchern Josua bis 2 Könige insgesamt eine einheitliche Chronologie zugrunde zu liegen scheint.

In 1 Kön 6,1 lesen wir zum Beispiel:

"Es war im Jahr 480 nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, im vierten Jahr der Regierung Salomos über Israel, im Monat Ziw, das ist der zweite Monat, da baute er den Tempel für Jahwe." (1 Kön 6,1.)

Immer wieder gibt es in diesen Büchern solche chronologischen Angaben. Man kann daher die Ereignisse, die hier geschildert werden, in eine mehr oder minder einheitliche Chronologie einordnen. ⋅2⋅

Solch eine durchgehende Chronologie, die ganz unabhängig von den Grenzen der einzelnen Schriften die ganzen Bücher durchzieht, weist aber recht deutlich darauf hin, dass die Darstellung kaum aus zufällig zusammengewürfeltem Material erstellt worden sein kann. Hier ist vielmehr an einen rundum durchgeplanten Aufbau zu denken, der der gesamten Darstellung zugrunde liegt.

3. Vor- und Rückverweise

Als weiterer Hinweis auf einen solchen Zusammenhang unter den genannten Büchern finden sich in deren Verlauf eine ganze Reihe von

  • Reden,
  • Gebeten
  • und Kommentaren,

die nach vorne verweisen oder auch nach rückwärts gerichtet sind.

Durch dieses Zurückblicken und noch einmal Zusammenfassen dessen was gewesen ist und genauso durch das Vorausblicken und darauf Hinweisen, was jetzt kommt, werden die einzelnen Berichte und Erzählungen gleichsam zusammengebunden. Das heißt: Diese Redekomplexe stellen geradezu so etwas wie eine Klammer dar, die das Ganze dieser Bücher miteinander verbinden. ⋅3⋅

Als solche verbindenden Klammern wären hier etwa zu nennen:

Solche verbindenden Elemente führten zum Erklärungsversuch Martin Noths, der sich in der Folgezeit weithin durchgesetzt hat.

Weiter-ButtonZurück-Button Anmerkungen

1 Vgl.: M. Weinfeld, Deuteronomy and the Deuteronomic School (1972), M. Roth, Deuteronomistisches Geschichtswerk, in: TRE (VIII/1981) 543-552, hier insbesondere S. 544. Zur Anmerkung Button

2 Vgl.: Werner H. Schmidt, Einführung in das Alte Testament (Berlin / New York 4. Auflage 1989) 137. Zur Anmerkung Button

3 Vgl.: M. Roth, Deuteronomistisches Geschichtswerk, in: TRE (VIII/1981) 543-552, hier insbesondere S. 544. Zur Anmerkung Button