Der Isenheimer Altar

und seine Botschaft


Zurück-Button Felsen, Wolken und ein Baumstrunk

Der Auferstandene, das Licht, das leere Grab und die Wächter, die es eigentlich bewachen sollten, sind die Details auf die bei der Erklärung der Auferstehungstafel normalerweise verwiesen wird. Damit bleibt man in der Regel ganz im Horizont der Berichte, wie sie in den vier Evangelien vorliegen. Tiefer dringen Beschreibungen selten in diese Darstellung ein, viele Details bleiben außen vor.

Detail des Isenheimer Altares

Baumstrunk, Wolken und Fels.

Wenn einmal auf die übrigen Elemente die­ses Bildes einge­gangen wird, finden sich oft hilflose bis abenteuer­liche Deu­tungen.

Der Baumstrunk gilt dann als "versatz­stück­artig eingeschoben" ⋅1⋅, am Horizont sollen schon einmal "geister­haft die Grate einer Bergkette aus dem Dunkel" auftau­chen ⋅2⋅ und der Fels im Bildmittelgrund wird dann da und dort zum Stein, von dem die Frauen gemäß des Berichtes der Evange­lien nicht wussten, wer ihnen denselben weg­wäl­zen würde ⋅3⋅.

Gerade letzteres ist absurd. Der Felsen hat nichts mit dem Stein zu tun, der historisch betrachtet das Grab verschlossen hat - zumal Meister Mathis hier kein israelitisches Felsengrab, sondern einen steinernen Sarkophag mit zur Seite geworfener Grabplatte zeigt.

Der hier dargestellte Felsen wirkt nach unten hin zugespitzt und ist - wie mit großer Wucht auf die Erde geschleudert - gleichsam in den Boden gerammt. Dies könnte auch bereits der Schlüssel zur Deutung dieser Szene sein. Möglicherweise haben Meister Mathis und seine Auftraggeber die Darstellung der Auferstehung Christi mit Szenen aus dem Buch Daniel verbunden, die dieses Geschehen der Osternacht weiter entfalten und seine Bedeutung für uns Menschen ergründen helfen.

Einen entscheidenden Hinweis darauf könnte ein Detail liefern, das sich schemenhaft und nur ganz schwer auszumachen an der - vom Betrachter aus gesehen - linken Seite des Felsens abzeichnet.

Felsen und zermalmtes Standbild

Emil Spath glaubt hier - "nur zu sehen bei hellstem Licht" ⋅4⋅ - das Bein und Oberteil einer zerschmetterten Kolos­salstatue aus­ma­chen zu können.

Dies allerdings wäre ein deutlicher Hinweis. Ein zermalmtes Standbild und ein Felsen sind zentrale Elemente einer der berühmten Visionen aus dem biblischen Danielbuch. Sie wird dort im zweiten Kapitel geschildert und handelt zunächst von einem Traum des Königs, den seine Hofbeamten nicht zu deuten in der Lage sind. Daniel löst das Rätsel:

"Du, König, hattest eine Vision: Du sahst ein gewaltiges Standbild. Es war groß und von außergewöhnlichem Glanz; es stand vor dir und war furchtbar anzusehen. An diesem Standbild war das Haupt aus reinem Gold; Brust und Arme waren aus Silber, der Körper und die Hüften aus Bronze. Die Beine waren aus Eisen, die Füße aber zum Teil aus Eisen, zum Teil aus Ton. Du sahst, wie ohne Zutun von Menschenhand sich ein Stein von einem Berg löste, gegen die eisernen und tönernen Füße des Standbildes schlug und sie zermalmte. Da wurden Eisen und Ton, Bronze, Silber und Gold mit einemmal zu Staub. Sie wurden wie Spreu auf dem Dreschplatz im Sommer. Der Wind trug sie fort, und keine Spur war mehr von ihnen zu finden. Der Stein aber, der das Standbild getroffen hatte, wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde. Das war der Traum. Nun wollen wir dem König sagen, was er bedeutet. Du, König, bist der König der Könige; dir hat der Gott des Himmels Herrschaft und Macht, Stärke und Ruhm verliehen. Und in der ganzen bewohnten Welt hat er die Menschen, die Tiere auf dem Feld und die Vögel am Himmel in deine Hand gegeben; dich hat er zum Herrscher über sie alle gemacht: Du bist das goldene Haupt. Nach dir kommt ein anderes Reich, geringer als deines; dann ein drittes Reich, von Bronze, das die ganze Erde beherrschen wird. Ein viertes endlich wird hart wie Eisen sein; Eisen zerschlägt und zermalmt ja alles; und wie Eisen alles zerschmettert, so wird dieses Reich alle anderen zerschlagen und zerschmettern. Die Füße und Zehen waren, wie du gesehen hast, teils aus Töpferton, teils aus Eisen; das bedeutet: Das Reich wird geteilt sein; es wird aber etwas von der Härte des Eisens haben, darum hast du das Eisen mit Ton vermischt gesehen. Dass aber die Zehen teils aus Eisen, teils aus Ton waren, bedeutet: Zum Teil wird das Reich hart sein, zum Teil brüchig. Wenn du das Eisen mit Ton vermischt gesehen hast, so heißt das: Sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander verbinden; doch das eine wird nicht am anderen haften, wie sich Eisen nicht mit Ton verbindet. Zur Zeit jener Könige wird aber der Gott des Himmels ein Reich errichten, das in Ewigkeit nicht untergeht; dieses Reich wird er keinem anderen Volk überlassen. Es wird alle jene Reiche zermalmen und endgültig vernichten; es selbst aber wird in alle Ewigkeit bestehen. Du hast ja gesehen, dass ohne Zutun von Menschenhand ein Stein vom Berg losbrach und Eisen, Bronze und Ton, Silber und Gold zermalmte. Der große Gott hat den König wissen lassen, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist sicher und die Deutung zuverlässig. Da warf sich König Nebukadnezzar auf sein Gesicht nieder, huldigte Daniel und befahl, man sollte ihm Opfer und Weihrauch darbringen."
(Daniel 2,31-46)

Im Hintergrund der Schilderung der Auferstehung Christi könnte Meister Mathis demnach an den Traum Nebukadnezzars erinnert haben, durch den der König von Babel nach der biblischen Darstellung um das Jahr 604 vor Christus aufgewühlt worden sein soll. Daniel deutet dieses Standbild aus vier Materialien - Haupt aus Gold, Brust und Arme aus Silber, Bauch und Lenden aus Bronze sowie Beine aus Eisen mit Füßen teils aus Eisen, teils aus Ton - als vier aufeinanderfolgende Weltreiche: das der Babylonier, der Meder, der Perser und zuletzt das Alexanders des Großen, dessen Erbe in Palästina ja bekanntlich die Seleukiden übernahmen.

Der Stein, der sich ohne Zutun von Menschenhand löst, das Standbild zerstört und selbst zum mächtigen Berg wird, der die ganze Erde erfüllt, steht demnach für das Reich, das Gott am Ende der Zeit errichten wird. Es wird alle gottwidrigen Mächte zermalmen und in Ewigkeit bestehen.

Warum eigentlich vier Soldaten?

Detail des Isenheimer Altares

Soldat mit "moskowitischem Schuppenhelm"?

Bekommen von daher die vier Soldaten einen ganz eigenen Sinn?

Insgesamt hat Meister Mathis auf dieser Tafel ja acht Krieger dargestellt. Im Dunkel des Hintergrundes, unmittelbar bei der zerschmetterten Statue kann man schemenhaft vier stürzende Soldaten mehr erahnen als erkennen. Dahinter zeichnet sich sogar noch ein Bretterzaun mit fest verram­meltem Tor ab.

Vier Soldaten aber setzt Meister Mathis in den Vordergrund und zeichnet sie aufwändig. Und ihre Darstel­lung lässt vermuten, dass es sich um mehr als eine bloße Illustration des biblischen Berichtes von den Grabeswächtern handelt.

Es fällt ja schon auf, dass es sich um vier verschiedene Soldaten handelt. Weder Rüstung, noch Helm, noch Bewaffnung stimmen überein. Augenscheinlich hat Meister Mathis ganz bewusst Angehörige von ganz unterschiedlichen Heeren dargestellt.

Die Herkunft dieser Krieger ist kaum noch anzugeben. Beim zweiten Soldaten wollte man einen "moskowitischen Schuppenhelm" erkennen ⋅5⋅. Verweist uns dies auf ein Reich im Osten?

Der dritte Soldat trägt eine den ganzen Körper umschließende Rüstung. Handelt es sich um einen "Vollgeharnischten Kaiserlichen", der dann möglicher­weise den Norden repräsentieren würde. ⋅6⋅

Ganz im Hintergrund erkennt man einen eher exotisch gekleideten Krieger. Man könnte an einen "Muselmanen" denken. Er wäre dann Repräsentant für die Reiche im Süden. ⋅7⋅

Bleibt der Soldat im Vordergrund.  Besonders fein sind die Gliederketten des Halsschutzes ausgearbeitet. Imposant ist sein markanter Spitzschuh. Steht er für ein Reich im Westen, für Frankreich etwa? ⋅8⋅

Egal wie man diese Krieger auch zu deuten versucht. Es sind auf jeden Fall keine Angehörigen römischer Truppen, wie es im Evangelium geschildert ist.

Es handelt sich um zeitgenössische Soldaten, Repräsentanten der Mächte, die die Gegenwart der Menschen um Meister Mathis und Guido Guersi prägten. Ihre Vierzahl lässt darüber hinaus mit einigem Recht vermuten, dass es sich dabei um die   Mächte aller vier Himmelsrichtungen handelt.

Und jede von ihnen liegt am Boden...

Alle irdische Macht findet ein Ende. Was das biblische Buch Daniel für die Reiche der Vergangenheit schildert, wird hier den Mächten der Gegenwart vor Augen geführt.

Wenn Sie es denn sehen würden.

Der Helm des im Vordergrund liegenden Soldaten ist im Fallen völlig verrutscht und raubt selbst dem am Boden liegenden noch die Sicht. Dieser Helm ist nicht länger Symbol der Macht. Er schützt nicht einmal mehr; er macht seinen Träger gleichsam zum Blinden.

Der umnachtete Nebukadnezzar

Detail des Isenheimer Altares

Französischer Soldat?

Sollte es Zufall sein, dass genau dieser gleichsam umnachtete Soldat mit seinem eleganten Spitzschuh exakt auf den am Bildrand zu erkennenden Baumstrunk zielt? Dann wäre es ein ganz eigener Zufall. Denn dieser Baumstrunk hat genau mit solch einer Umnachtung aus Machtbesessenheit zu tun - zumindest dann, wenn man ihn wieder mit einem Abschnitt aus dem biblischen Danielbuch in Verbindung bringt. Im vierten Kapitel dieses Buches deutet Daniel erneut einen Traum des Königs. Es heißt dort:

"Mein Herr, der Traum gelte deinen Feinden; seine Deutung treffe deine Widersacher. Du hast einen Baum gesehen; er wuchs zusehends und wurde immer mächtiger. Seine Höhe reichte bis an den Himmel, und er war auf der ganzen Erde zu sehen. Er hatte prächtiges Laub und trug so viele Früchte, dass er Nahrung für alle bot. Unter ihm fanden die wilden Tiere des Feldes Zuflucht, und in seinen Zweigen wohnten die Vögel des Himmels. Dieser Baum bist du, König; du bist groß und mächtig geworden; deine Größe ist immer mehr gewachsen; sie reicht bis zum Himmel und deine Herrschaft bis ans Ende der Erde. Dann hat der König gesehen, wie ein Wächter, ein Heiliger, vom Himmel herabstieg und befahl: Fällt den Baum, und vernichtet ihn! Aber lasst ihm in der Erde, im Gras des Feldes, den Wurzelstock, mit einer Fessel aus Eisen und Bronze. Der Tau des Himmels soll ihn benetzen, und mit den Tieren des Feldes soll er teilhaben (am Gras der Erde), bis sieben Zeiten über ihn hingegangen sind. Das, o König, bedeutet - es ist ein Beschluss des Höchsten, der meinen Herrn, den König, betrifft -: Man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen verstoßen, und du musst bei den wilden Tieren des Feldes leben. Du wirst dich von Gras ernähren wie die Ochsen, und der Tau des Himmels wird dich benetzen. So gehen sieben Zeiten über dich hin, bis du erkennst, dass der Höchste über die Herrschaft bei den Menschen gebietet und sie verleiht, wem er will. Schließlich hieß es, man solle den Wurzelstock des Baumes stehen lassen; das bedeutet: Deine Herrschaft bleibt dir erhalten, sobald du anerkennst, dass der Himmel die Macht hat. Darum, o König, nimm meinen Rat an: Lösch deine Sünden aus durch rechtes Tun, tilge deine Vergehen, indem du Erbarmen hast mit den Armen. Dann mag dein Glück vielleicht von Dauer sein.

Detail des Isenheimer Altares

Auf den Baumstrunk verweisender Schuh?

All das kam dann über König Nebukadnezzar. Als er nämlich zwölf Monate später auf (der Dachterrasse) des königlichen Palastes zu Babel spazierenging, sagte der König: Ist das nicht das großartige Babel, das ich durch meine gewaltige Macht als Königsstadt erbaut habe, zum Ruhm meiner Herrlichkeit? Noch hatte der König diese Worte auf den Lippen, da fiel eine Stimme vom Himmel: Dir, König Nebukadnezzar, sei gesagt: Die Herrschaft wird dir genommen. Man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen ausstoßen. Du musst bei den wilden Tieren leben und dich von Gras ernähren wie die Ochsen. So werden sieben Zeiten über dich hingehen, bis du erkennst, dass der Höchste über die Herrschaft bei den Menschen gebietet und sie verleiht, wem er will. Noch in derselben Stunde erfüllte sich dieser Spruch an Nebukadnezzar: Man verstieß ihn aus der Gemeinschaft der Menschen, und er musste sich von Gras ernähren wie die Ochsen. Der Tau des Himmels benetzte seinen Körper, bis seine Haare so lang wie Adlerfedern waren und seine Nägel wie Vogelkrallen. Als die Zeit verstrichen war, erhob ich, Nebukadnezzar, meine Augen zum Himmel, und mein Verstand kehrte zurück. Da pries ich den Höchsten; ich lobte und verherrlichte den, der ewig lebt. Ja, seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft; sein Reich überdauert alle Generationen. Alle Bewohner der Erde gelten vor ihm wie nichts. Er macht mit dem Heer des Himmels und mit den Bewohnern der Erde, was er will. Es gibt niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen dürfte: Was tust du da? Zu derselben Zeit kehrte mein Verstand zurück, und ich erhielt zum Ruhm meines Königtums auch meine Herrlichkeit und meinen königlichen Glanz zurück. Meine Räte und Großen suchten mich auf; man setzte mich wieder in meine Herrschaft ein, und meine Macht wurde noch größer. Ich, Nebukadnezzar, lobe, preise und rühme nun den König des Himmels. Denn alle seine Taten sind vortrefflich und seine Wege gerecht. Die Menschen, die in stolzer Höhe dahinschreiten, kann er erniedrigen."
(Daniel 4,16-34)

Auch der am Rande der Tafel stehende Baumstrunk verwiese den Betrachter demnach darauf, dass Gott über jeder irdischen Macht steht und sich seine Herrschaft am Ende durchsetzen wird. Selbst der nahezu allmächtige Nebukadnezzar musste Gottes Macht und Stärke anerkennen.

Der endgültige Durchbruch der göttlichen Herrschaft aber wird sich letztlich darin erweisen, dass am Ende der Tage jener ohne das Zutun von Menschen gelöste Stein alle widergöttliche Macht vernichtet und dem Reich Gottes zum Durchbruch verhilft.

Mit den Wolken des Himmels

Dieses Reich hat mit der Auferstehung Christi seinen Anfang genommen. Mit der Wiederkunft Christi am Ende der Zeiten wird es zur vollen Entfaltung gelangen. Das drückt Paulus im 1. Korintherbrief folgendermaßen aus:

"Es gibt aber (bei der Auferstehung der Toten) eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören. Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft vernichtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt. Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter die Füße gelegt hat. Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod."
(1. Korintherbrief 23-26)

Mit der Darstellung jenes Felsens, der den endgültigen Anbruch des Reiches Gottes symbolisiert, durchbricht das Auferstehungsbild des Isenheimer Altares die Beschreibung eines Geschehens vor annähernd zweitausend Jahren demnach auf ganz eigene Weise. Schon durch die Zeichnung der Soldaten als Vertreter zeitgenössischer Heere wurde das Geschehen aus der Vergangenheit in die Gegenwart geholt. In diesem das Standbild zermalmenden Stein aus dem Buch Daniel erhält die Darstellung nun auch noch einen endzeitlichen Zug: Christus wird nicht nur bei der Auferstehung dargestellt. Es wird dem Betrachter gleichzeitig als der am Ende der Tage wiederkommende Herr vor Augen geführt.

Dies wird noch einmal in Anspielung an einen Abschnitt aus dem Danielbuch deutlich gemacht: Den alles zerschmetternden Stein umgibt eine Wolke - ganz gleich ob es sich dabei um die Staubwolke nach der Zerstörung des Standbildes oder um eine aus der Tiefe der Nacht heraufziehende Wolkenwand handelt - beim Bild der Wolke schwingt in diesem Zusammenhang eine weitere Vision aus dem Danielbuches mit.

Detail des Isenheimer Altares

Die Wolken am Horizont.

Im siebten Kapitel heißt es nämlich:

"Immer noch hatte ich die nächtlichen Visionen: Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt. Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen müssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft. Sein Reich geht niemals unter."
(Daniel 7,13-14)

Diese alttestamentliche Stelle wurde im Christentum stets als Hinweis auf die Wiederkunft Christi "mit den Wolken des Himmels" am Ende der Tage gedeutet. Dann wird er richten die Lebenden und die Toten und das Reich Gottes für ewige Zeiten errichten. Hier - auf der Auferstehungstafel des Isenheimer Altares - schwingt diese Verheißung durch das angedeutete Wolkenband mit. Es ist nicht nur ein Ereignis aus der Geschichte, das hier geschildert wird. Es ist ein Geschehen, das in der Gegenwart und ganz besonders in der Zukunft von Welt und Mensch seine Bedeutung hat. Christus, der selbst den Tod durchbrochen hat, wird wiederkommen und alle widergöttlichen Mächte, alle Ungerechtigkeit, alles Leid, alle Krankheit und jede Not hinwegfegen. Und der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod.

Was für eine Botschaft für den sterbenskranken Menschen im Spital der Antoniter zur Zeit eines Meister Mathis. Und was für eine Botschaft für jeden Betrachter dieses Bildes.

Zurück-Button Literaturhinweise

Vergleiche vor allem:
Heinrich Geissler, Der Altar - Daten und Fakten im Überblick, in: Max Seidel, Mathis Gothart Nithart Grünewald, Der Isenheimer Altar (Stuttgart 1973) 38-216,
Emil Spath, Geheimnis der Liebe - Matthias Grünewald - Der Isenheimer Altar (Freiburg 6. Auflage 1991) 122-124.

Anmerkungen

1 Vgl.: Heinrich Geissler, Der Altar - Daten und Fakten im Überblick, in: Max Seidel, Mathis Gothart Nithart Grünewald, Der Isenheimer Altar (Stuttgart 1973) 151. Zur Anmerkung Button

2 Vgl. hierzu: Emil Spath, Geheimnis der Liebe - Matthias Grünewald - Der Isenheimer Altar (Freiburg 6. Auflage 1991) 122. Zur Anmerkung Button

3 Vgl: Heinrich Geissler, Der Altar - Daten und Fakten im Überblick, in: Max Seidel, Mathis Gothart Nithart Grünewald, Der Isenheimer Altar (Stuttgart 1973) 151. Zur Anmerkung Button

4 Vgl. hierzu: Emil Spath, Geheimnis der Liebe - Matthias Grünewald - Der Isenheimer Altar (Freiburg 6. Auflage 1991) 122. Zur Anmerkung Button

5 Vgl. hierzu: Emil Spath, Geheimnis der Liebe - Matthias Grünewald - Der Isenheimer Altar (Freiburg 6. Auflage 1991) 122. Zur Anmerkung Button

6 Vgl. hierzu: Emil Spath, Geheimnis der Liebe - Matthias Grünewald - Der Isenheimer Altar (Freiburg 6. Auflage 1991) 122. Zur Anmerkung Button

7 Vgl. hierzu: Emil Spath, Geheimnis der Liebe - Matthias Grünewald - Der Isenheimer Altar (Freiburg 6. Auflage 1991) 122-123. Zur Anmerkung Button

8 Vgl. hierzu: Emil Spath, Geheimnis der Liebe - Matthias Grünewald - Der Isenheimer Altar (Freiburg 6. Auflage 1991) 122. Zur Anmerkung Button