Weckruf - Wegruf

Mit dem Propheten Amos auf dem Weg


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Weiter-Button Zurück-Button Samstag 25. Juli / Sonntag 26. Juli (Amos 9,15) - Abschlussgottesdienst

Einpflanzen nicht ausreißen

Masoretentext-Icon Septuaginta-Icon 15 Und ich pflanze sie ein in ihrem Land / und nie mehr werden sie ausgerissen aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe, spricht der Herr, dein Gott.

Manfred Rieger liest den Lesungstext

Dies war ein Teil des Lesungstextes für den Gottesdienst am 25. Juli.

Wieso? Weshalb? Warum? ...

Vers 15 ist im Blick auf die Menschen in der Verbannung formuliert (4,2; 5,5.27; 7,11.17). Sie werden heimkehren (wieder ins Land eingepflanzt werden). Die Verwurzelung soll eine dauerhafte sein, nie mehr soll die Strafe der Verbannung eintreten.

Diese Verheißung erinnert wieder an Jeremia: "Ich lasse sie in dieses Land heimkehren. Ich will sie aufbauen nicht niederreißen, einpflanzen nicht ausreißen." (Jeremia 24,6). Hier scheinen auch eher die Menschen in der babylonischen Gefangenschaft im Blick zu sein, als die von den Assyrern verschleppten Bewohner des Nordreiches. Von ihnen kehrte niemand mehr aus der Verbannung zurück. Alles in allem erwecken die Verse 9,11-15 nicht den Eindruck von Amos selbst verfasst worden zu sein. Sie entstanden wohl aus dem Bemühen, bei der Verlesung in einer Zeit, als die Unheilsbotschaft längst eingetreten war, das Buch mit einer Aussicht auf eine helle Zukunft zu schließen. Dazu bildeten Heilsworte aus dem Jeremia- und wohl auch dem Ezechielbuch die Grundlage. Von der Thematik her erinnert der Abschnitt stark an Ezechiel 34,23-31.

Damit ist der Schluss des Amosbuches - theologisch betrachtet - ein gewichtiges Zeugnis der Heilserwartung aus der Zeit nach 586 v. Chr. Er leitet bereits über zur Erwartung eines Messias aus dem Geschlecht Davids und einer gesegneten messianischen Zeit - und damit zur neutestamentlichen Botschaft.

Vor- und nachgedacht...

Hier bei mir
könnt Ihr sicher sein
nie wieder müsst
Ihr weg von mir
Ich gebe Euch
Heimat
Frieden
Wohlergehen
Hoffnung
für alle Zeit

Gertrud Willy

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Gott - die Liebe

Gott ist langmütig,
Gott ist gütig.
Gott ereifert sich nicht,
Gott prahlt nicht,
Gott bläht sich nicht auf.

Gott handelt nicht ungehörig,
sucht nicht seinen Vorteil,
lässt sich nicht zum Zorn reizen,
trägt das Böse nicht nach.

Gott freut sich nicht über das Unrecht,
sondern freut sich an der Wahrheit.

Gott erträgt alles,
glaubt alles,
hofft alles,
hält allem stand.

Gott hört niemals auf.

Uschi Schedlik - nach 1 Korinther 13, 4-8a

Noch mehr Infos

Die Verse 11-15 stammen - nach Ansicht des Alttestamentlers H. W. Wolff - von einem Verfasser, der uns bislang im Amosbuch noch nicht begegnete. Er führt eine ganz neue Thematik ein, die nicht bei Amos zu finden war noch bei seinen Schülern und auch nicht bei den Reformern der Joschija-Zeit. Auch die Deuteronomisten kommen als Verfasser nicht in Frage, weil sie von Schuld und Gericht sprechen - und nicht von Heil. Der Verfasser von 11-15 ist entschlossen, Heil zu verkünden. Vielleicht stand ihm die zerfallene Hütte Davids in Jerusalem vor Augen, als er Vers 11 und 12 formulierte. Die Trümmer Jerusalems waren ja bis zur Zeit des Nehemia nicht wieder aufgebaut worden. Nehemia wurde 444 v. Chr. als Statthalter Jersualems eingesetzt. Im Nehemiabuch finden wir eine breite Schilderung des Ärgernisses, das die zerfallene Stadt und ihre Mauer darstellten.

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