Weckruf - Wegruf
Mit dem Propheten Amos auf dem Weg
Begleitheft zum Amos-Prozess
Dienstag, 7. Juli (Amos 7,4-6)
Dürre
Wieso? Weshalb? Warum? ...
Das Weltfeuer dient als Sinnbild für eine verheerende Dürre und beschwört das gleiche Bild herauf wie die erste Vision. Die Menschen vermuteten damals unter der Erdscheibe einen großen Ozean, der alle Quellen speisen würde. Wenn dieser austrocknete, würden alle Quellen versiegen, es gäbe kein Wasser mehr.
Die beiden ersten Visionen bezeugen, dass Amos nicht der nach unerbittlicher Bestrafung gierende Eiferer war, wie man ihn aus den Gerichtspredigten erschließen könnte. Der Gott, den Amos verkündet, ist nicht der unbarmherzige Richter und Rächer, sondern er ist so persönlich und empfindsam, dass er aus innerer Bewegtheit heraus einen bereits gefassten Entschluss bereuen und widerrufen kann.
Vor- und nachgedacht...
All unser Lassen und Beginnen
ist eingefügt in Gottes Plan,
und was der Mensch auch tut, er kann
dem Wirken Gottes nicht entrinnen.
Denn Gott ist immer schon zugegen
und weiß es, wenn er sitzt und steht,
und sieht ihn, wenn er liegt und geht,
und ist um ihn auf allen Wegen.
Mag es auch unbegreiflich sein
und wider allen Augenschein,
dass Gottes Hand den Menschen hält:
Er selbst hat seine Gegenwart
zu allen Zeiten offenbart.
Gott spricht. Sein Wort gilt aller Welt.
Andrea Pfeiffer
Der Ätna
Foto: Jörg Sieger
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Amos bittet Jahwe nun nur noch, den Feuerregen nicht zu schicken. Er bittet nicht mehr um Vergebung für das "kleine Jakob".
Da Amos Jahwe ins Wort fällt und Fürbitte einlegt, ist davon auszugehen, dass er sich nicht in einer Ekstase befindet, in der das Ich-Bewusstsein ausgelöscht wird, sondern in einem Zustand eines erhöhten Wach-Bewusstseins.