Weckruf - Wegruf

Mit dem Propheten Amos auf dem Weg


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Weiter-Button Zurück-Button Samstag, 6. Juni (Amos 1,1-2)

Jahwe brüllt vom Zion

Masoretentext-Icon Septuaginta-Icon 1 Die Worte, die Amos, ein Schafzüchter aus Tekoa, in Visionen über Israel gehört hat, in der Zeit, als Usija König von Juda und Jerobeam, der Sohn des Joasch, König von Israel waren, zwei Jahre vor dem Erdbeben. Masoretentext-Icon Septuaginta-Icon 2 Er sprach: Der Herr brüllt vom Zion her, / aus Jerusalem lässt er seine Stimme erschallen. Da welken die Auen der Hirten / und der Gipfel des Karmel verdorrt.

Manfred Rieger liest den Lesungstext

Dies war der Lesungstext für den Gottesdienst am 7. Juni.

Wieso? Weshalb? Warum? ...

Zion ist einer der Hügel in Jerusalem, die Stadt war schon Königsstadt unter David. Der Name Zion wurde zur Bezeichnung für ganz Jerusalem und dann auch für ganz Israel. In den Visionen der Apokalypse ist von einem neuen Zion die Rede. Es ist Bild für das Reich Gottes.

Zion gilt als irdischer Sitz Jahwes. Wenn Jahwe "vom Zion her brüllt", dann wird auch die Natur in Mitleidenschaft gezogen: Die Weide verwelkt, der Gipfel des Karmel verdorrt. Jahwe "brüllt", weil die Menschen Verbrechen begehen.

Der Karmel ist ein Gebirge in Israel am Mittelmeer und die Weinbauregion Israels schlechthin. Das Wort leitet sich von kerem el, "Weingarten Gottes" ab.

Vor- und nachgedacht...

Es ist zum Brüllen
Nicht mehr auszuhalten
Laut muss der Zorn
herausgeschrien werden
Es reicht

Ohren zuhalten
In Deckung gehen?

Gertrud Willy

Löwe

Foto: Christine Sand

Lust auf mehr?

Noch mehr Infos

Die Einleitung in das Prophetenbuch ist an der Person und der Herkunft des Amos interessiert. Der Prophet Amos ist im ET (Ersten Testament/Alten Testament) der einzige Träger dieses Namens. Der Name bedeutet "Jahwe trägt" oder "Jahwe hat schützend auf den Arm genommen". Amos stammt aus Tekoa, 17 km südlich von Jerusalem, also aus dem Südreich Juda. Er ist Schafzüchter und gehört damit wohl eher zu den bedeutenden Männern des Ortes. Eine Vision veranlasste ihn, ins Nordreich Israel zu gehen. Die Formulierung "was Amos in Visionen über Israel gehört hat" ist ein Hinweis darauf, dass "Visionen" von Propheten zuallererst Hör-Erfahrungen waren.

Die Datierung seiner Prophetentätigkeit wird einmal durch die Regierungsjahre der Könige in Nordisrael (Jerobeam II.) und im Südreich Juda (Usija) angegeben. Eine weitere Datierung wird durch das Erdbeben vorgenommen, das sich Jahre nach dem Auftreten des Amos ereignete. Diese Datierungen sind später und zu unterschiedlichen Zeiten in die Überschrift des Buches eingetragen worden.

Amos dürfte mit einiger Sicherheit um das Jahr 760 v. Chr. als Prophet im Nordreich aufgetreten sein. Wie lange er als Prophet tätig war, lässt sich nur ungenau sagen: Es können einige Wochen, einige Monate, vermutlich aber nicht länger als ein Jahr gewesen sein.

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