Weckruf - Wegruf
Mit dem Propheten Amos auf dem Weg
Begleitheft zum Amos-Prozess
Freitag, 12. Juni (Amos 2,1-3)
Totenruhe
Wieso? Weshalb? Warum? ...
Jahwes Anklage gegen Moab bezieht sich auf die Leichenschändung des Edomiterkönigs. Die Totenruhe ist im ganzen Orient heilig. Wer sie stört, äußert damit unmenschlichen Hass und Gottlosigkeit. Die Menschen glaubten, dass der Tote so keine Ruhe mehr findet.
Kerijot ist das religiöse Zentrum der Moabiter, es wird vernichtet werden.
Zur Formulierung "Wegen der drei... wegen der vier" siehe zu Amos 1,3-5 (Erklärung zum Sonntag, 7.6.)
Vor- und nachgedacht...
Wann findet ein toter Mensch Ruhe
Es gibt viele Menschen, die sich bereit erklären, nach dem Tod ihren Leichnam zur Plastination zur Verfügung zu stellen. Hierbei entstehen Präparate, die eine starke Faszination auf ihre Betrachter ausüben, und zwar auf der ganzen Welt.
Ehrfurcht vor dem Leben einerseits, Missachtung der Totenruhe andererseits?
Monika Zehe
Jüdischer Friedhof Bruchsal
Foto: Erika Gerken
Noch mehr Infos
Als Gegenstück zur Ermordung der Frauen und ihrer ungeborenen Kinder gerät nun ein Mensch nach seinem Tod in den Blick. Amos betont, dass das Verbrennen eines Menschen zu Kalk verwerflich ist. Damit wird möglicherweise angedeutet, dass die Moabiter die Asche des Edomiterkönigs benutzten, um Steine und Häuser zu tünchen. Der Mensch wird auf eine schreckliche Weise zu "Material". Für Amos ist dieses Verhalten auch dann verwerflich, wenn keine Israeliten beteiligt sind.