Weckruf - Wegruf

Mit dem Propheten Amos auf dem Weg


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Weiter-Button Zurück-Button Donnerstag, 18. Juni (Amos 3,9-11)

Unterdrückung und Gewalt

Masoretentext-Icon Septuaginta-Icon 9 Ruft es aus über den Palästen von Aschdod / und über den Palästen in Ägypten! Sagt: Versammelt euch auf den Bergen rings um Samaria, / seht euch das wilde Treiben in der Stadt an / und die Unterdrückung, die dort herrscht. Masoretentext-Icon Septuaginta-Icon 10 Sie kennen die Rechtschaffenheit nicht - Spruch des Herrn -, / sie sammeln Schätze in ihren Palästen / mit Gewalt und Unterdrückung. Masoretentext-Icon Septuaginta-Icon 11 Darum - so spricht Gott, der Herr: Ein Feind wird das Land umzingeln; / er wird deine Macht niederreißen / und deine Paläste werden geplündert.

Wieso? Weshalb? Warum? ...

Jetzt beruft Jahwe ein Gericht ein und zwar einen wahrhaft internationalen Gerichtshof. Die Philister und Ägypter - die Feinde Israels - sollen das schlimme Treiben der ausbeuterischen Oberschicht der Hauptstadt (Samaria) beurteilen.

Der Begriff "wildes Treiben" in 3,9 wird von anderen Übersetzern mit "maßloser Terror" oder auch mit "zerstörerische Verwirrung" wiedergegeben. Die Wortwurzel, die diesem Wort im Hebräischen zugrunde liegt ist hum. Das bedeutet soviel wie "nicht mehr ein noch aus wissen". Maßloser Terror führt dazu, dass Menschen nicht mehr ein noch aus wissen.

Die Paläste in Samaria sind gefüllt mit all dem, was die Herrschenden zusammengeraubt haben. Vers 10 kann auch anders übersetzt werden: "Frevel und Gewalttat häufen sie auf, gleich Schätzen in ihren Palästen." Amos spricht also ironisch von den eigentlichen "Schätzen", die sie angehäuft haben: Gewalt, Unterdrückung, Raub und Mord. Das Ergebnis des Gerichtes wird sein: gähnende Leere in den Palästen. Damit werden nicht nur die Sachgüter verschwinden, sondern auch Gewalt und Unterdrückung.

Vor- und nachgedacht...

Endlich
endlich macht jemand den Mund auf
sagt um was es geht
es geht um maßlosen Terror
keine Verharmlosung

Ein Gericht wird gefordert
ein Internationales
Zeugen soll es geben
die Taten werden öffentlich gemacht

Dem Schweigen und Wegschauen
ein Ende gesetzt

Wo schauen wir
hin?
Wo weg?
Wer wartet darauf, dass
Wir
den Mund aufmachen?
Jetzt?

Gertrud Willy

Mahnwache

Foto: Uschi Schedlik

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