Weckruf - Wegruf
Mit dem Propheten Amos auf dem Weg
Begleitheft zum Amos-Prozess
Donnerstag, 16. Juli (Amos 9,5-6)
Jahwe ist sein Name
Wieso? Weshalb? Warum? ...
Diese Verse sind wohl später für das Vortragen im Gottesdienst hinzugefügt worden. Der Titel "Jahwe der Heere" (vgl. Amos 3,13 und 4,13) passt im Sinn von "Herr aller kosmischen und gerichtlichen Mächte" gut zur Vision. Jahwe braucht nur mit dem Finger die Erde zu berühren und schon wird sie weich, d. h. sie wankt oder vergeht. All diese Bilder lassen an ein Erdbeben denken (Vergleich mit dem Nil in Amos 8,8). Wichtig aber ist, nur die Erde bebt - der Himmel bleibt fest.
Vor- und nachgedacht...
Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Namen und einem Etikett? Können Sie gar nicht kennen. Es gibt meist nämlich keinen - zumindest heute. Namen sind bei uns häufig zum reinen Unterscheidungszeichen geworden.
Nur manchmal spürt man, dass hinter einem Namen noch eine tiefere Bedeutung steckt: Vor allem dann, wenn sich zwei Menschen angesichts der bevorstehenden Hochzeit auf einen gemeinsamen Nachnamen einigen sollen. Dann spürt man, dass der Name ein Stück von mir ist, ein Teil meiner Identität.
Früher war das noch viel ausgeprägter. Im alten Orient war der Name nie nur zur Unterscheidung da. Ein Name war gleichsam ein Programm.
Deshalb ist für Israel auch so wichtig, dass Gott einen Namen hat. Und wenn Gott seinem Volk offenbart, dass sein Name "Jahwe" ist, dann sagt er schon dadurch, mit wem man es zu tun hat und wer er für uns Menschen ist. "Jahwe" heißt nämlich soviel wie: Ich bin der, der für Euch da ist, wann, wo und wie es auch sei! Dieser Name ist Programm. Gott heißt nämlich nicht nur "Jahwe", er ist "Jahwe"!
Jörg Sieger, aus: Lichtblick im Alltag
Der Nil in Oberägypten
Foto: Pia Schneider
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Sendest du deinen Geist aus,
so werden sie alle erschaffen, und du erneuerst das Antlitz der Erde.
Ewig währe die Herrlichkeit des Herrn;
der Herr freue sich seiner Werke.
Er blickt auf die Erde, und sie erbebt;
er rührt die Berge an, und sie rauchen.
Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe,
will meinem Gott spielen, solange ich da bin.
Psalm 104,30-33
Noch mehr Infos
Der sehr viel später eingefügte Hymnus der Verse 5-6 wird von einer Gemeinde gesungen, die zu ihrer Schuld steht und den preist, der - im Interesse der Ausgebeuteten und Unterdrückten! - der Richter der ganzen Welt ist.