Weckruf - Wegruf
Mit dem Propheten Amos auf dem Weg
Kinderbibeltag, 20. Juni 2009 - Paul Gerhardt und St. Anton
Wir wollen versuchen, den Propheten Amos kindgerecht herunterzutransportieren. Angesprochen sind die 5-11 jährigen, sprich Vorschulkinder Kindergarten bis 5. Klasse für das normale Programm, dann gibt es ein eigenes für 11-14 jährige.
Der Ablauf des Kinderbibeltags ist wie folgt geplant:
- 10.00 Uhr Anspiel zum Propheten Amos
- 10.45-11.30 Uhr Station
- 11.30-12.20 Uhr Station
- 12.30-13.15 Uhr Mittagspause, anschl. Bewegungsspiele
- 14.00-14.45 Uhr Station
- 14.50-15.35 Uhr Station
- 15.45 Uhr Abschlussfest
Themen der Stationen.
- Propheten sind von Gott berufene Rufer – welche Rufe können wir heute deutlich erschallen lassen? (Ungerechtigkeit, Verletzung... der Kinder, "Hydeparkcorner")
- Propheten sind Hörer göttlicher Rede – wie können wir Gottes Stimme hören? (mit Stilleübungen, Hörübungen etc)
- Amos wettert dagegen, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden – wo sehen wir dies?
- Leben zur Zeit des Amos - das Land Israel
Für die Größeren:
- was mahnt Amos an?
- Film zu Arm und Reich
- Spiel zu Arm und Reich
- wie würden wir heute reagieren, wenn Amos auf den Schulhof käme, was würde er bei uns anmerken?
Beim Abschlussfest soll es um die Realisierung von Visionen gehen, so nach dem Motto von Martin Luther King "I have a dream" oder Don Helder Camaras "Wenn einer alleine träumt"
Nun zur Umsetzung unserer geplanten Idee:
Am vorigen Samstag, 20. Juni war es soweit! Da wir uns nicht noch einmal kurz vorher treffen wollten, weil alle einfach viel zu tun haben, war vieles unklar. Außerdem hat die Werbung nicht wie sonst geklappt, in der Konrad-Adenauer-Schule wurden die Flyer für die Anmeldung einfach nicht weitergegeben, so dass eine Woche nach den Pfingstferien die Kinder noch immer nicht informiert waren. Das führte zu unnötigem Druck.
Letztendlich waren es doch 49 Kinder, die da waren, 10 bei den Großen, 39 für die Stationen, also bei 4 Gruppen doch ca 10 Kinder pro Gruppe, eine schöne Zahl.
Wir begannen mit dem Anspiel in der Kirche. Viele hatten Sachen für Marktstände gebracht. Wir bauten einen orientalischen Markt auf. Mit Hilfe von Kommuniongewändern, Arafattüchern, anderen Gewändern etc, verkleideten wir die Kinder als Händler, Reiche und Bettler. Nach der Begrüßung und dem Kindermutmachlied flanierten die Kinder über den Markt. Pfr. Achim Schowalter als Amos platzte mitten in das Geschehen. Ausgerüstet mit Obstkorb und Senkblei erklärte er anschaulich die Visionen des Amos. Gemeindereferentin Gallinat-Schneider als Prophetin des Reichstempels in Bet-El versuchte ihn von seinem Tun und unerhörten Reden abzubringen. Mit einem Amoslied und einem Gebet wurden die Kinder dann in ihre Stationen geschickt. Jeweils zwei Stationen waren am Vormittag zu durchlaufen, zwei am Nachmittag. Zwischendurch gab es eine Mittagspause mit Spaghetti und Bewegungsspielen.
In Gruppe 1, der roten Gruppe der Rufer, wurden nach einer Einführung zu Amos und dem, was er alles gerufen hat, Megaphone gebastelt und überlegt, was wir heute damit rufen. Dies wurde auch auf das Megaphon geklebt und dann durften die Kinder durch ein richtiges ihre Rufe erschallen lassen.
In Gruppe 2, der gelben Gruppe, ging es um richtiges und genaues Hinhören. Durch eine Geschichte von einem Indianer, der in einer lauten Stadt in Amerika die Grillen hört und Menschen, die darüber staunen, aufmerksam macht, dass sie sich umdrehen, wenn im Autolärm ein Geldstück fällt (Elsbeth Bihler, Symbol Mensch - Sinne, Fähigkeiten, Berufe, Werkbuch für Religionsunterricht und Katechese, Abschnitt Ohren, S. 93),wurden die Kinder zu den Propheten hingeführt, die erstmal hören müssen, bevor sie etwas sagen können. Wie hören wir heute auf Gott? Die Kinder bastelten Regenhölzer.
In Gruppe 3, der blauen Gruppe, ging es um Arm und Reich. Aus dem Buch "Gott mit neuen Augen sehen" Wege zur Erstkommunion, Leitfaden für die Kindertreffen wurde die Geschichte von Julio aus Mexiko gelesen (S. 50/51) und darüber geredet, wie Kinder in armen und reichen Ländern leben. Es gab zwei Spielzeugtische, einen mit unseren Sachen, einen mit Sachen von Julio, der nur seine Schatzkiste mit bescheidenen Schätzen hat. Danach sollten die Kinder Bilder ihrer Träume von einer gerechten Welt malen oder als Collage anfertigen.
In Gruppe 4, der grünen Gruppe, wurden die Kinder in das Land Israel zur Zeit des Amos entführt. Es gab Informationen zum Aussehen der Dörfer, Häuser, Berufe, der Pflanzen, Bäume und Tiere. Die Kinder haben an einem gemeinsamen Werkstück gewebt und Tonkugeln getöpfert, also Spielzeug dieser Zeit.
Die Gruppe der Großen schaute einen Film zum Thema Arm und Reich, machte das Spiel "Das Land ist mein Land", fragte sich, was Amos damals angemahnt hat und schrieb dies auf Kärtchen, um danach auf einem Plakat zu sammeln, was er heute anmahnen würde, wenn er zu uns auf den Schulhof käme.
Danach wurden von den Jugendlichen Regale angemalt, die der Kindergarten St. Paul zur Verfügung stellte. Diese Regale sollen in den evangelischen und katholischen Kindergarten in der Südstadt gestellt werden, um dort Sachen abzulegen, die noch völlig in Ordnung sind, aber nicht mehr benötigt werden (Kleidung, Spielzeug, Bücher etc). Andere Familien können sich die Gegenstände einfach mitnehmen, wenn sie sie gebrauchen können.
Beim Abschluss, zu dem die Eltern eingeladen waren, dachten wir über unsere Visionen nach und hängten die Bilder der Träume in die Linde im Hof der Paul-Gerhardt-Gemeinde. Dann wurde das Fladenbrot, das morgens auf den Marktständen lag, miteinander geteilt, wir sangen "Viele kleine Leute" und mit dem Segen und Kaffee und Kuchen endete der Tag.