Die Bibel

Entstehung, Gedankenwelt, Theologie ...


Weiter-ButtonZurück-Button Die Rolle des "heilsgeschichtlichen Credos" (Dtn 26,5ff) ⋅1⋅

Dieses sogenannte heilsgeschichtliche Credo Israels behandelt nun aber keinerlei Glaubensinhalte. Es geht hier an keiner Stelle etwa um ontologische Verhältnisse; etwa darum, dass Gott allmächtig wäre, oder der Schöpfer, oder ähnliches. Es geht also nicht um ein "Ich glaube, dass..."

Beschrieben wird vielmehr die Geschichte, die Israel mit diesem Gott erlebt hat. Es geht im Credo Israels also zunächst um das, was dieser Gott an seinem Volk getan hat. Beschwört wird das Heilswirken dieses Gottes: das Heilswirken des Gottes an den ich glaube. Es geht dementsprechend nicht um das "Ich glaube, dass...", es geht um das "Ich glaube an...".

So berichtet der Glaube Israels zuallererst immer von dem Gott, an den man glaubt. Und das heißt nichts anderes als: der Gott, dem man glaubt.

Und wenn man im "kleinen geschichtlichen Credo" auf das blickt, was Gott in der Geschichte schon gewirkt hat, dann tut man das auch nicht einfach um dieser Fakten willen. Wenn man sich an Gottes Heilswirken in der Geschichte erinnert,

  • während des Frondienstes in Ägypten etwa
  • oder beim Auszug ins gelobte Land,

dann ist diese Erinnerung letztlich nichts anderes, als der Beweis dafür, dass das Vertrauen in diesen Gott gerechtfertigt war, und sie ist der Erweis dafür, dass das Vertrauen auch zukünftig gerechtfertigt ist.

Weiter-ButtonZurück-Button Anmerkung

1 Vgl.: Alfons Deissler, Biblisch glauben! (Freiburg i. Br. 1982). Zur Anmerkung Button