Kar- und Ostertage 2020
ein wahrhaft besonderes Osterfest
... und gibt der Welt das Leben
Dienstag, 28. April 2020
Momentan tagt der Petersberger Klimadialog, benannt nach dem Petersberg bei Bonn, auf dem sich der Gipfel 2009 zum ersten Mal traf. Nun findet er aufgrund der Coronabeschränkungen virtuell statt.
Ich habe das Gefühl, nachdem 2019 der Klimawandel in aller Munde war und in den Familien viel darüber diskutiert wurde, wie wir unser Verhalten für das Klima ändern müssen, ist es nun still geworden. Fridays for future hat zwar letzte Woche wieder zu Protesten aufgerufen, aber viele Menschen sind so mit sich beschäftigt, dass alles andere keinen Platz hat.
Auf dem Mailänder Dom - ohne Smog.
Foto: Marieluise Gallinat-Schneider, 1991
Die Coronapandemie beherrscht die Diskussionen. Außerdem machen Hygienevorschriften viele gute Ideen zunichte. Wir dürfen den Tee nicht mehr lose in unseren eigenen Dosen kaufen, nicht mehr den Mehrwegbecher für den Coffee to go mitbringen, Wurst oder Käse nicht mehr in die Tupperbox packen lassen. Kleine Schritte, um Müll zu vermeiden, sind wieder zunichte gemacht worden.
Dabei wird jeden Tag deutlich, dass unsere Welt aus den Fugen gerät. Wenn in Sibirien die Wälder brennen, weil es 30 statt 15 Grad sind, wenn bei uns Dürre im April herrscht, ist klar, dass die Erderwärmung bedrohlich wird.
Holger Lösch vom BDI warnt davor, dass die strengen Klimaziele für 2030 "auf den Prüfstand" müssen, wenn die Wirtschaft wieder angekurbelt werden soll. ⋅1⋅
In der Krise liegt eine Chance?
Wenn der Satz tatsächlich ein Körnchen Wahrheit in sich birgt, dann muss jetzt klar sein, dass wir nur dann eine Chance für unsere Welt haben, wenn wir nach der Coronaepidemie beides hinbekommen: die Wirtschaft in Gang zu bringen und gleichzeitig den Klimaschutz im Blick zu haben.
Gestern habe ich gelesen, dass einige Forscher inzwischen Zusammenhänge herstellen zwischen hoher Luftverschmutzung und schwer verlaufenden Coronaerkrankungen. Wenn die Lungen schon vorher Smog ausgesetzt waren, greift das Virus vermutlich stärker an. ⋅2⋅
Gerade in Norditalien war die Belastung mit Schadstoffen hoch. Ich kann mich noch erinnern, wie ich das erste Mal in Mailand war und dort Smog herrschte. Ich stand auf dem Mailänder Dom und konnte förmlich die Luftverschmutzung spüren.
Wenn der Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Lungenerkrankungen stimmt, ist es noch ein Grund mehr, unser Klima im Blick zu behalten und strenge Auflagen und Vorgaben für die Wirtschaft zu machen, um den Lungenerkrankungen kein so leichtes Angriffsziel zu bieten. Es schützt unsere Gesundheit vielfältig, wenn die Bedingungen für unser Leben verbessert werden durch ein besseres Klima.
Im heutigen Tagesevangelium wird uns versprochen, dass Gott der Welt das Leben gibt. Ich bitte ihn um Einsicht, dass wir dieses Leben dann aber auch schützen und bewahren müssen, indem wir klug mit unserer Welt und ihren Ressourcen umgehen.
Marieluise Gallinat-Schneider
In jener Zeit sagte die Menge zu Jesus: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.
Evangelium nach Johannes 6,30-35
Anmerkungen