Kar- und Ostertage 2020

ein wahrhaft besonderes Osterfest


Gewaltiger Rettungsschirm

Mittwoch, 25. März 2020

"Das Bundeskabinett hat ein 156-Milliarden-Euro-Hilfspaket zur Unterstützung in der Coronakrise beschlossen. Profitieren sollen: Familien, Mieter, Beschäftigte, Selbstständige und Unternehmen."

So berichtete das ZDF. Innerhalb kürzester Zeit hat die Regierung einen Rettungsschirm auf den Weg gebracht, der dieses Mal nicht nur den ganz Großen, sondern auch Freiberuflern, Künstlern, kleinen Läden und Familien unter die Arme greifen soll.

Es geht also doch. Wenn es wirklich notwendig ist, ist das Geld vorhanden - und nicht nur für die Systemrelevanten und die, die sowieso immer gerettet werden.

Die Geschwindigkeit, mit der dies alles geregelt wurde, lässt mich erstaunen. Und das nicht nur, was den aktuellen Rettungsschirm angeht. Wie rasch unsere ganze Gesellschaft von 100 auf beinahe null heruntergefahren wurde, das hätte ich noch vor wenigen Tagen nicht für möglich gehalten. Zumal ich uns und auch andere Nationen in den Monaten zuvor als ausgesprochen zögerlich erlebt habe.

Wenn es beispielsweise um den Klimawandel und seine Folgen geht und darum, dass wir ganz dringend erforderliche Maßnahmen ergreifen müssten, dann war immer zu hören: Wir dürfen unseren Wohlstand nicht aufs Spiel setzen! Die Wirtschaft würde das nicht verkraften und die Märkte würden sehr sensibel auf jede Veränderung reagieren.

Wissenschaftler prognostizieren uns, dass in wenigen Jahren und Jahrzehnten weite Regionen der Welt für Menschen kaum noch bewohnbar sind, dass ganze Landstriche überschwemmt und wegen Hungerkatastrophen Tausende, wenn nicht Zehntausende sterben werden. Wir können einen Kohleausstieg aber nicht vor 2038 schaffen. Das sei wirtschaftlich nicht vertretbar.

Warum können wir es jetzt? Wieso spielen die wirtschaftlichen Sachzwänge jetzt eine so untergeordnete Rolle? Weil die Katastrophe schon nicht mehr abwendbar ist? Reagieren wir wirklich erst dann, wenn wir gar nicht mehr anders können und sich mit hektischem Handeln gerade noch die schlimmsten Auswirkungen abwenden lassen?

Das ist unvernünftig! Aber diese Unvernunft zeichnet uns Menschen offenbar aus. Es ist gar nicht so selten, dass wir erst dann reagieren, wenn es eigentlich schon zu spät ist.

Jörg Sieger

Über Zeiten und Stunden, Brüder und Schwestern, brauche ich euch nicht zu schreiben. Ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht. Während die Menschen sagen: Friede und Sicherheit!, kommt plötzlich Verderben über sie wie die Wehen über eine schwangere Frau und es gibt kein Entrinnen. Ihr aber, Brüder und Schwestern, lebt nicht im Finstern, sodass euch der Tag nicht wie ein Dieb überraschen kann. Ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis. Darum wollen wir nicht schlafen wie die anderen, sondern wach und nüchtern sein.

(1. Brief an die Gemeinde in Thessaloniki 5,1-6)