Louis René de Rohan

Kardinal im Schatten der Französischen Revolution

im Schatten der Franz. Revolution


Weiter-ButtonZurück-Button XI. Nekrolog

Vorderseite des Rohan-Testamentes

Vorderseite des Rohan-Testamentes

Foto-Button Badisches Generallandesarchiv Karlsruhe -
GLA 229-27186r

Rückseite des Rohan-Testamentes

Rückseite des Rohan-Testamentes

Foto-ButtonBadisches Generallandesarchiv Karlsruhe -
GLA 229-27186v

"Im Namen der Heiligsten Dreifaltigkeit, Gott der Vater, der Sohn und
der Heilige Geist. Amen

Wir, Louis René Edouard, Prince von Rohan, von Gottes Gnaden Kardinal der Hl. Römischen Kirche, Fürstbischof von Straßburg, Reichsfürst, tun kund und zu wissen, dass wir unter den verschiedenen unglücklichen Umständen, in denen wir uns seit zwölf Jahren befinden, wo unsere Einkünfte beträchtlich vermindert wurden und zurückgegangen sind, es immer aufgeschoben haben, unsere letzten Verfügungen zu treffen, in der Hoffnung, dass unsere Finanzen sich soweit bessern würden, um einem jeden Zeichen unseres Wohlwollens zu geben und unseren lieben Verwandten Zeichen unserer zärtlichen Verbundenheit mit ihnen, - da indessen die göttliche Vorsehung über uns verfügen zu wollen scheint, ergeben wir uns demütig in Anbetung ihren Beschlüssen und haben die vorliegenden Verfügungen diktiert, die, wenn unser Tod gekommen ist, nach Form und Inhalt auszuführen sind.

1. Wir empfehlen unsere Seele Gott und bitten ihn, sie um der Barmherzigkeit Jesu Christi willen in die Zahl der Auserwählten einzureihen.

2. Was das Zeitliche angeht, so setzen wir zum Universalerben aller unserer Güter, der beweglichen wie der unbeweglichen, unsere liebe Nichte, die Prinzessin Charlotte Dorothée von Rohan-Rochefort, ein, ohne Ausnahme, mit dem Auftrag, unserem sehr lieben Bruder, dem Prinzen Ferdinand von Rohan, besondere zehntausend Francs zu geben und unserem sei lieben Neffen, dem Prinzen von Rohan-Guemené, ein Schmuckstück von denen, die sich bei unserem Tode vorfinden werden. An Stelle von Vermächtnissen unsererseits soll sie jedem und jeder unserer Neffen, Nichten, Vettern und Cousinen ein Andenken an uns geben; die Auswahl soll im Einvernehmen mit dem Testamentsvollstrecker vorgenommen werden.

3. Wir beauftragen sie außerdem, aus dem Fonds, der uns rechtens aus Außenständen oder anderswoher zusteht, den Armen der Stadt Ettenheim 25 Louisdor und denen des Oberamts Oberkirch 600 Gulden zu geben,

4. dem Spitalfonds (?) der Stadt Ettenheim 100 Taler.

5. Da nach dem Reichsdeputationshauptschluss Seine Hoheit, der (...) Herr Markgraf verpflichtet ist, der Dienerschaft, die vor dem 24. August letzten Jahres in unserem Dienst war, eine Pension zu geben, wollen wir ihnen doch noch unsere Dankbarkeit bezeugen und ein Zeichen der Zufriedenheit geben über die Beweise der Verbundenheit, die sie uns erwiesen haben.

Baumoehl, unserem Kammerdiener, außer unseren Anzügen und unserer Leibwäsche die Summe von 600 Gulden.
Herrn und Frau Buffier (Kabinettssekretär) 50 Louisdor.
Bontemps 100 Taler.
Antoine 25 Louis.
Diß 25 Louis.
Stock (Kammerlakai) 25 Louis.
Servais 100 Taler.
Joseph 6 Louis.
Ignace 6 Louis.
Antoine, dem Koch 100 Taler.
Margueritte 6 Louis.
den beiden Wäscherinnen in der Küche und im Anrichtezimmer, jeder 3 Louis.
der Frau Eppel 100 Taler.
Josephine 6 Louis.
Philippe 6 Louis.
Nicolas 100 Taler.
Picard 200 Taler.
(?) 100 Francs.

Sie wird außerdem jedem der oben Genannten das Bett überlassen, das sie aus meinem Möbellager benutzen, und zwei Bettbezüge. Wir empfehlen ihrer großen Anteilnahme Herrn Tümmel und Herrn Ehrhard (die Ärzte) wegen aller Dienste, die sie uns geleistet haben.

Nachdem wir diese letzten Verfügungen getroffen haben, zu schwach, sie zu schreiben, aber selbst doch gesunden Geistes, und sie geprüft haben, erklären wir dies für unsere Absicht, und wir benennen zu ihrer Ausführung unseren Freund und Getreuen, den Geheimrat Simon, der im Fall unseres Todes alles besorgen wird, was die Beisetzung unseres Leichnams angeht, - wir wünschen, dass sie sehr einfach sein soll. Wir geben ihm als Dank für die uns bezeugte Ergebenheit ein vollständiges Bett und eine Zimmereinrichtung mit Bettzeug und passendem Toilettentisch. Zur Bekräftigung haben wir das vorliegende Schriftstück unterzeichnet und das Siegel mit unserem Wappen anbringen lassen. Zu Ettenheim, den 16. Februar 1803.

Cardinal prince de Rohan

Subliniert. Ettenheim den 4ten März 1803-

Stuber
Hofrath und Oberamtmann.

T: X Sartori
Rath und amtschreiber." ⋅1⋅

Weiter-ButtonZurück-Button Anmerkung

1 GLA 229-27186. Zur Anmerkung Button