Louis René de Rohan
Kardinal im Schatten der Französischen Revolution
im Schatten der Franz. Revolution
3. Teil: Temporum calamitate maerore aerumnis confectus ⋅1⋅
... durch unglückliche Zeitläufe, Gram und Drangsal verzehrt
Obschon der Kardinal, als am 20. April 1792 von Frankreich der Krieg erklärt wurde, keine zwei Jahre in seinem Ettenheimer Exil verbracht hatte, sind uns diese in jeder Beziehung ereignisreichen Jahre mit all ihrer Hektik am besten zugänglich. Die Unmenge Soldaten, die sich ungezähltes Leid verursachend ⋅2⋅ - im Bischöflich-Straßburgischen aufgehalten hatte, war zwar inzwischen abgezogen, doch verblieb - neben der neuen Belastung durch den Krieg - die Hofhaltung des Kardinals mit allen Unannehmlichkeiten für die Bürgerschaft in Ettenheim.
Ob der Bürgerstolz der Ettenheimer, nun ihren Fürsten und Bischof in ihren Mauern zu beherbergen, ob die glanzvollen Feste, die prächtigen Demonstrationen der geistlichen und weltlichen Macht diese Leiden aufwogen, übersteigt unser Urteilsvermögen.
Manchmal kann man sich eines solchen Eindrucks jedoch nicht erwehren.⋅3⋅
Anmerkungen
(Vgl.: Joann Conrad Machleid, Diarium II, *144v, *146v.)