Unser Gottesdienst

Verstehen, deuten, neue Wege beschreiten


Weiter-Button Zurück-Button "Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche." (Eph 5,32) - Feier der Sakramente

Trauung, Taufe, Firmung. Jeder Gottesdienst mit Messe? Wie steht es um die sogenannte Brautmesse? Zur Vorbereitung auf den Sakramentenempfang.

Die Gottesdienste in denen ich mich immer häufiger, als Zeremonienmeister, Conferencier oder gar als schmückendes Beiwerk erlebe, sind leider Gottes in verstärktem Maße die Traugottesdienste. Angefangen vom Brautpaar, bis hin zur Traugesellschaft hat in aller Regel kaum noch jemand einen Bezug zum Gottesdienst.

Und so beginnen Trauungen nach dem Kreuzzeichen meist mit den Worten:

"Der Herr sei mit euch!"

Und viele Kollegen vervollständigen den Satz, in Ermangelung irgendeiner Reaktion der zum Gottesdienst versammelten Gemeinde mit den Worten:

"...und auch mit mir!"

Was wollen die denn eigentlich in der Kirche?

Die Frage: "Was wollen die denn überhaupt in der Kirche?" wird bei solchen Gelegenheiten ganz schnell laut. Und nicht nur bei Trauungen. Die gleiche Frage stellt sich bei der Firmung oder bei der Erstkommunion Da wollen Menschen augenscheinlich nichts anderes als ein schönes Fest - und dafür ist die Kirche halt gerade noch gut.

Der Ruf nach Voraussetzungen für die Zulassung zur Erstkommunion, nach Ausschluss von der Firmvorbereitung oder nach Mindestanforderungen für eine kirchliche Trauung wird da ganz schnell laut.

Sakrament in Gottes Augen

Irgendwie schon verständlich, aber dennoch falsch.

Als wir auf die Welt gekommen sind, hat kein Gott irgendwelche Bedingungen gestellt. Wir haben nicht erst irgendwelche Vorleistungen erbringen müssen. Das Leben wurde uns einfach geschenkt. Und mit ihm wurde uns Gottes Liebe bedingungslos geschenkt. Sakramente aber sind Zeichen der Liebe Gottes, Hilfe zum Leben - und deshalb sind sie Geschenk.

Ein fataler Irrtum

Es war das größte Missverständnis, das Menschen je im Blick auf Gott unterlaufen konnte, dass sie Gottes großes Geschenk an uns Menschen mit einer Pflicht verwechselten, die es zu erfüllen galt, um in Gottes Augen bestehen zu können. Generationen von Menschen sind mit diesem falschen Verständnis groß geworden, dass ich nämlich die Sakramente empfangen muss, um von Gott am Ende als Belohnung das Reich Gottes zu erlangen. Wenn ich, aus irgendeinem Grund das entscheidende Sakrament nicht gespendet bekommen habe, dann hatte ich die Seligkeit verwirkt. - Sakramente, gleichsam als Checkliste für ein geglücktes Leben als Christ.

Und die Vorbereitung auf den Sakramentenempfang war dann dementsprechend die Erarbeitung der Mindestvoraussetzungen, um das entsprechende Sakrament empfangen zu dürfen.

Falscher konnte man Gott nicht verstehen.

Konsequenzen für die Katechese

Gott sei Dank ist diese Vorstellung passé. Gott sei Dank haben wir unser Sakramentenverständnis gleichsam vom Kopf wieder auf die Füße gestellt. Gott sei Dank, wissen wir darum, dass Gottes Liebe zu uns Menschen, vor allem in den Sakramenten sichtbar wird. Und wir wissen darum, dass uns diese Liebe geschenkt wird.

In die Vorbereitung auf den Sakramentenempfang ist dieses Wissen aber noch nicht endgültig vorgedrungen. Hier haben wir die entscheidenden Konsequenzen noch lange nicht gezogen. Meist vermengen wir nämlich mindestens drei Anliegen bei der Vorbereitung auf die Sakramente.

Wir wollen zum Sakrament hinführen, wir wollen Menschen einen Geimendebezug vermitteln -, sie sollen nämlich lernen, was Gemeinde heißt, und dass sich alle irgendwie einbringen müssen - und dann vermengen wir auch noch sozialarbeiterische Anliegen mit der Sakramentenvorbereitung - sprich: wir wollen Kinder und Jugendliche von der Straße wegholen oder ihnen eine sinnvolle Freizeitgestaltung bieten. Dass sich alles drei zusammengenommen irgendwie beißen muss, sollte eigentlich klar sein.

Und hinzu kommt, dass bei der Sakramentenkatechese immer noch ein Leistungsdenken in unseren Köpfen spuckt. Denn spätestens, wenn jemand drei Mal bei der Vorbereitung gefehlt hat, dann ist es ganz schnell aus mit dem Geschenk, das ein Sakrament sein soll; dann wird ganz schnell gefragt, ob man den oder die denn wirklich zur Erstkommunion oder Firmung zulassen könne.

Gott lädt uns ein

Machen wir ernst mit unserer Glaubensüberzeugung, dass Gott uns einlädt. Er schenkt uns das Leben, und er lädt uns ein zu seinem Fest und jeder und jede die diese Einladung annehmen, sind mit dabei. Wir brauchen da gar nichts zu entscheiden und wir haben auch nichts zu entscheiden - das macht Gott schon alleine.

Ein Problem auf Zeit

Ich weiß, manchen zerreißt es bei dem Gedanken, dass dann ja einfach alle kommen könnten. Aber keine Angst. Das ist doch gar nicht so. Die Zeiten, in denen es einfach dazugehörte, in denen man Dinge halt so gemacht hat, weil es eben alle so machen, die sind doch schon seit Jahren vorüber.

Man kann über die Religiosität unserer Zeit viel lamentieren, eines aber muss man ihr zugestehen: Sie ist sehr ehrlich geworden. Wer sich heute religiös gibt und dann auch noch kirchlich obendrein, der tut dies, weil er davon überzeugt ist.

Wer einfach nur nicht auffallen oder bei anderen gut dastehen möchte, für den ist es einfacher, von der Kirche wegzubleiben.

Bei der Taufe ist das schon ganz deutlich geworden. Eltern, die heute ihre Kinder noch zur Taufe anmelden, die tun es, weil es ihnen ein ehrliches Anliegen ist. 70 % der Bruchsaler lassen ihre Kinder nämlich nicht mehr taufen.

Weniger Vorbereitung als Begleitung

Deswegen halte ich es beispielsweise auch für verkehrt, große Taufseminare anzubieten. Häufig steckt da nämlich dahinter: jetzt wollen die Eltern etwas, jetzt haben wir sie und jetzt können wir sie auch zu vier, fünf Abenden verdonnern, bevor wir ihr Kind zur Taufe zulassen.

Viel wichtiger als alle Anstrengungen auf die Vorbereitung zu legen, scheint es mir zu sein, nach der Sakramentenspendung Hilfen anzubieten: beispielsweise wenn bei der Erziehung der Kinder dann die entsprechenden Fragen auftauchen.

Wir sollten weit weniger Wert darauf legen entscheiden zu wollen, wen wir wann zulassen können, als diejenigen, die heute überhaupt noch kommen, in ihrem Leben zu begleiten.

Dass sich an der Ernsthaftigkeit der Entscheidung für den Sakramentenempfang schon lange etwas verändert hat, zeigt sich für mich auch in der Beobachtung, dass immer mehr Eltern ihre Kinder im Sonntagsgottesdienst taufen lassen. Das ist ein Zeichen dafür, dass diese Eltern keine Berührungsängste mit der Gemeinde haben, sondern in der Gemeinde, wenn sie nicht bereits integriert sind nach ihrem Platz suchen.

Die Feier der Kindertaufe

Die Feier der Taufe selbst ist nun eine sehr schöne und symbolträchtige Handlung. Eigentlich ist sie ein symbolisches Hineinbegleiten des Täuflings in die Gemeinde als Ortskirche.

Am Eingang werden Eltern und Täufling abgeholt, die Eltern stellen ihr Kind vor, und gehen mit ihm zusammen die ersten Schritte in die Kirche hinein. Man setzt sich, hört Gottes Wort, bekennt den Glauben, den man seinem Kind weitergeben möchte und dann erfolgt die Taufe

"Im Namen des Vaters des Sohnes und des Heiligen Geistes."

Ein Wort zum Namen

Ich betone das deshalb so ausdrücklich, weil immer noch das Missverständnis durch die Welt geistert, dass ein Kind auf einen Namen getauft würde. Das ist Quatsch.

Den Namen hat das Kind natürlich schon lange erhalten. Und auch, wenn Menschen früher bei der Taufe häufig einen christlichen Namen angenommen haben, so hat die Taufe nichts mit Namensgebung zu tun. Getauft wird man "im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes".

Salbung mit Chrisam

Wesentlich zur Taufspendung gehört übrigens noch die Salbung mit Chrisam, einem Olivenöl, mit dem in der Antike die Könige gesalbt wurden. Der Messias, der Gesalbte, ist ja nichts anderes, als der neue König, auf den die Menschen in Israel hofften.

Welche Würde das Kind nun hat, wird durch dieses Zeichen deutlich gemacht: In der Antike wurden schließlich nur die Könige gesalbt. Und natürlich wird damit auch gesagt, dass dieses Kind nun zum Christen geworden ist, zu Christus, dem Gesalbten, gehört, den Chrisam bezeichnet.

Ausdeutende Riten

Nach der Salbung folgen noch drei sogenannte ausdeutende Riten, die einfach verdeutlichen wollen, was mit dem Kind nun geschehen ist.

Beim weißen Kleid geht es um das Zeichen, dass der Mensch nun wie neu geschaffen ist, die Taufkerze steht für Christus, das Licht der Welt, und den Glauben an ihn, der nun in diesem Menschen entzündet wurde. Die Berührung der Ohren und des Mundes weisen darauf hin, dass sich dem Kind die Ohren öffnen mögen, so dass es langsam verstehen lernt, was mit ihm geschehen ist, und der Mund, um es später auch weiterzusagen.

Ein Wort zu den Paten

Gar nichts gesagt habe ich bisher zum Amt der Paten. Das hat auch seinen Grund, denn bei der Kindertaufe haben die Paten kaum eine Bedeutung. Die eigentlichen Paten des Kindes sind nämlich die Eltern.

Deshalb ist es auch absoluter Quatsch, wenn manche katholische Kollegen - päpstlicher als der Papst - mittlerweile irgendwelche Bescheinigungen zur Übernahme des Patenamtes verlangen. Das ist in unserer Kirche nirgendwo vorgesehen.

Besonderheiten bei der Erwachsenentaufe

Wirkliche Bedeutung haben die Paten bei der Taufe Erwachsener. Hier braucht es Menschen aus der Gemeinde, die einen Taufbewerber begleiten und in die Gemeinschaft einführen.

Im Gegensatz zur Kindertaufe, geht bei der Erwachsenentaufe die Zeit der Vorbereitung der Taufe voraus und der Erwachsene bekennt bei der Taufe auch seinen eigenen Glauben.

Noch ist dieser Weg die große Ausnahme, aber er wird zum Normalfall werden, wenn immer weniger Kinder schon kurz nach der Geburt getauft werden.

Wer als Erwachsener getauft wurde, hat sich selbst für den Glauben entschieden und geht seinen Glaubensweg möglicherweise sehr viel bewusster als jemand, der sich über seinen Glauben nie große Gedanken machen musste.

Nichtsdestoweniger ist die Kindertaufe völlig legitim. Es geht ja nicht darum, dass ich erst, wenn ich eine bestimmten Reflexionsgrad erreicht habe, reif für die Taufe bin. Auch hier gilt wieder, dass Sakramente ein Geschenk sind, und nicht von der persönlichen Mündigkeit abhängen.

Das Verhältnis von Taufe und Firmung

Bei der Kindertaufe folgt das persönliche Bekenntnis zum Glauben, dann in der Tauferneuerung bei der Erstkommunion, vor allem aber bei der Firmung. Firmung und Taufe gehören eigentlich ganz eng zusammen.

Beide Sakramente verleihen dem Menschen Anteil am Geist Gottes und die Dogmatiker tun sich schwer, den genauen Unterschied herauszuarbeiten. Günther Biemer sprach davon, dass die Taufe die Geistvermittlung und die Firmung die Ausdrücklichmachung der Geistvermittlung sei, was auch immer das bedeuten mag.

Wegen dieser starken inneren Beziehung von Taufe und Firmung wird bei der Erwachsenentaufe die Firmung auch unmittelbar im Zusammenhang mit der Taufe gespendet.

Der Firmspender

Das macht schon deutlich, dass auch der Priester das Sakrament der Firmung spenden kann. Er wird in diesem Fall ausdrücklich dazu bevollmächtigt.

Im Normalfall hat sich der Bischof nämlich das Recht der Firmspendung vorbehalten.

Heute spendet der Bischof selbstredend die wenigsten Firmungen selbst. Zunächst wurden Äbte mithinzugenommen, weil sie auch einen Stab tragen und dementsprechend fast wie ein Bischof aussehen. Mittlerweile sind Dekane, Regionaldekane und das ganze Domkapitel im Einsatz, die allesamt - von ihrer Weihestufe her - dem ganz normalen Priester entsprechen.

Die Firmspendung

Die Firmspendung erfolgt in der Regel in der Heiligen Messe. Sie hat im übrigen nichts mit einer Ohrfeige zu tun, wie man häufig noch hören kann. Eigentlich ist es eine Salbung unter Handauflegung.

Der Firmspender legt nach dem Gebet über alle Firmanden, das konstitutiv zur Firmung gehört, jedem einzelnen die Hand auf und salbt dabei mit dem Daumen die Stirn mit Chrisam. Begleitend sagt er, nachdem er den Firmanden bei seinem Namen genannt hat:

"Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den heiligen Geist."

Der Gefirmte antwortet darauf mit.

"Amen."

Darauf deutet der Firmspender eine Umarmung an und sagt:

"Der Friede sei mit dir"

worauf der Gefirmte in aller Regel verlegen grinst, aber eigentlich

"Und mit deinem Geiste."

antworten sollte.

Der Firmpate steht bei der Firmung übrigens hinter dem Firmanden und legt ihm während der Handlung die rechte Hand auf die Schulter.

Für Schwierigkeiten sorg häufig die Vorschrift, dass ein Firmpate selbst gefirmt sein muss. Dahinter steht die Überlegung, dass ich jemanden nur zu etwas hinbegleiten kann, wenn ich es zuvor selbst empfangen habe - eine Überlegung, die in sich richtig ist, in der Praxis aber wohl immer wieder an ihre Grenzen stößt.

Was, wenn ich nicht gefirmt bin?

Große Konsequenzen hat es übrigens nicht, wenn ich nicht gefirmt bin.

Das heißt aber nicht, dass ich nicht natürlich das Sakrament auch zu einem anderen Zeitpunkt, als bei der stark an eine "Röntgenreihenuntersuchung" erinnernden Jahrgangsweisen Erfassung empfangen kann. Viele trauen sich später nicht mehr.

Gerade aber, wenn ein neues Bewusstsein für den Glauben erwacht ist das Sakrament der Firmung - so es noch nicht empfangen wurde - ein schönes Zeichen, dies zu feiern. Das muss dann nicht in aller Öffentlichkeit geschehen, sondern kann durchaus auch einfach im Kreis der Menschen, die mir wichtig sind, empfangen werden.

Undurchsichtiges Eherecht

Ein Märchen ist es, dass man nicht kirchlich heiraten darf, wenn man nicht gefirmt ist. Eine solche Vorschrift gibt es im Eherecht nicht.

Ansonsten ist hier nicht der Platz in die vielen Verästelungen kirchlichen Eherechts vorzudringen. Im kirchlichen Verständnis geht es bei der Eheschließung immer noch vor allem um einen Vertragsabschluss. Deshalb sind die Bestimmunen in diesem Zusammenhang ungeheuer vielschichtig und für den Laien fast nicht zu durchschauen. Bei all diesen mit dem normalen Menschenverstand kaum nachvollziehbaren Vorschriften schlägt man selbst als Pfarrer vor Ort manches Mal nur die Hände über dem Kopf zusammen.

Mit oder ohne Brautmesse?

Hier soll nur darauf hingewiesen werden, dass man einfach gut überlegen sollte, ob die Trauung im Rahmen der Messe oder eines Traugottesdienstes gefeiert werden soll.

Ein Kollege hat mir mal erzählt, er würde normalerweise das jeweilige Brautpaar fragen, ob sie einen tieferen Bezug zur Eucharistie hätte, und wenn ihn die beiden dann wie ein Auto anschauen würden, würde er einfach sagen:

"Dann empfehle ich Ihnen die feierlichere Form: den Wortgottesdienst!"

Unabhängig davon kommt der Wortgottesdienst, den meisten Brautleuten, so sie sich bei den Großeltern durchsetzen können, wirklich entgegen, weil hier sehr viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten sind, als in der Messfeier, die mit ihrer klaren Struktur recht enge Grenzen setzt.

Ansonsten ist bei der Trauung sehr viel möglich. Absolut notwendig ist lediglich, dass das Brautpaar vor zwei Zeugen, die lediglich des Verstandesgebrauchs mächtig sein müssen, und einem Amtsträger der Kirche erklärt, dass sie eine Ehe im Sinne der Kirche eingehen möchten.

Eucharistie, Buße, Weihe

Von den Sakramenten, die jetzt noch bleiben, können wir die Feier der Eucharistie hier getrost übergehen, weil es bei all den Texten über die Erklärung der Messe ja um nichts anderes ging.

Zu Buße und Beichte ist im Zusammenhang mit dem Bußakt der Messe bereits einiges gesagt und die Weihe nimmt im konkreten Erleben der Pfarrgemeinde kaum einen größeren Raum ein.

Die Feier der Krankensalbung

Es bleibt uns daher noch ein Sakrament, das hier erwähnt werden soll: Die Feier der Krankensalbung nämlich.

Hier handelt es sich um ein sehr wichtiges und gleichzeitig sehr intimes Sakrament. Gerade vor einer schweren Operation und in Krankheit - egal ob physischer oder psychischer Art - kann dieses Zeichen sehr viel Kraft geben und Leben erleichtern. Und das will es auch.

Die Krankensalbung ist nicht auf das Sterben, sie ist auf das Leben hin ausgerichtet. Dies wird auch in den Gebeten deutlich.

Der Priester legt dem Kranken die Hände auf, salbt ihn mit dem Krankenöl auf die Stirn und spricht dabei:

"Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes."

Danach werden die Handinnenflächen gesalbt, wobei der Priester spricht:

"Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf."

Der Kranke antwortet darauf - so er kann - mit:

"Amen."

Wenig bekannt ist übrigens, das jemandem, der noch nicht gefirmt worden ist, nicht die Krankensalbung sondern an deren Stelle das Sakrament der Firmung gespendet werden soll.

Gemeinsame Feier der Krankensalbung

Erfreulicherweise hat sich bei uns die Gepflogenheit durchgesetzt, die Krankensalbung nicht nur im Krankenzimmer zu spenden. Durch die gemeinsamen Krankengottesdienste, in denen das Sakrament empfangen werden kann, hat die Feier mittlerweile den Charakter einer letzten Ölung immer mehr verloren und wird auch im Bewusstsein der Menschen immer mehr zu dem, was ein Sakrament eigentlich sein will: eine Hilfe zum Leben nämlich.

Gerade in den Sakramenten will Gott uns sinnenfällig deutlich machen, dass er uns begleitet und mit seiner Liebe bei uns ist.


Abschließende These

Und genau dies müssen wir sowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Feier der Sakramente immer im Blick haben.

Um nichts anderes geht es, als den Menschen deutlich zu machen, dass Gott der ist, der für uns da sein will, wann, wo und wie es auch sei.

(Dr. Jörg Sieger)

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