Unser Gottesdienst
Verstehen, deuten, neue Wege beschreiten
"... wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." (Mt 18,20) - Wortgottesdienste - Ersatzgottesdienste?
Der Gesprächsabend fand am 16. März 2004 im Pfarrheim St. Peter, Bruchsal, statt.
Aufbau und Ablauf des Gesprächsabends zum Thema
Gestaltung der Mitte: Ellipse Altarmodell und Ambomodell Peterskirche, Stricke und Blüten drumherum, Tücher, Teelichter
Eingangsimpuls (Gemeindereferentin Gallinat-Schneider):
In der Ausbildung wurden wir ja auch zu Wortgottesdienstleiterinnen beauftragt. Uns wurde immer wieder gesagt, dass der Tisch des Wortes genauso reich gedeckt sein soll wie der Tisch des Mahles. Der Ambo ist Tisch des Wortes, der Altar Tisch des Mahles. Für uns Katholiken ist das, was uns emotional prägt, was unsere Spiritualität ausmacht, eigentlich die Eucharistie. Johannes Ehmann sagte einmal es gibt auch eine Spiritualität des Wortes. Ich kann das gut verstehen. Wenn ich an meine frühe Kindheit denke, an die Zeit, bevor die Kinderkrippenfeiern und Familienchristmetten in der katholischen Kirche eingeführt wurden, da war ich an Heiligabend immer in der evangelischen Kirche. Wenn es dann heißt:
"Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger."
Dann lief mir ein Schauer über den Rücken, dann war Weihnachten. Diese Formulierung kann die Einheitsübersetzung nicht bieten. So ähnlich ist es mit der Osternacht. In der Osternacht ist es auch nicht die Eucharistie, die bei mir die Emotionen auslöst, sondern es ist der Anfang, wir kommen mit den Kerzen in die dunkle Kirche und dann kommt das Exultet, das ist für mich auch Spiritualität des Wortes!
Rezitativ aus dem Weihnachtsoratorium
Impulsreferat (Pfarrer Sieger)
Gespräche in den Kleingruppen
Plenum
Abschluss des Abends (Gemeindereferentin Gallinat-Schneider):
Es gibt eine Bibelstelle in den Evangelien, die uns auch die Spiritualität des Wortes sehr deutlich macht. Bei Mt 8,8 und Lk 7,6 begegnet uns der Hauptmann von Kafarnaum. Der will nicht, dass Jesus selbst sich zu ihm bemüht. Er hält sich dafür nicht würdig. Eine Stelle, die sie alle kennen, die fester Bestandteil unserer Liturgie geworden ist. Aber wir betonen sie immer falsch, es geht dabei nicht darum, dass Jesus ein Wort sagt, sondern darum, dass es nur ein Wort braucht, damit er gesund wird! Nur ein Wort von Jesus ist notwendig, kein Händeauflegen, kein Leib Christi, nur ein Wort. Mit den Kommunionkindern haben wir immer darüber gesprochen, wie wichtig daher die Betonung des Wortes ist! Wir wollen dieses Herr, ich bin nicht würdig jetzt miteinander sprechen und dabei auf die korrekte Betonung achten.
"Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, dann wird meine Seele gesund!"
Gemeinsames Lied: GL 851 Herr, wir hören auf dein Wort
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