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Marieluise Gallinat-Schneider

Gemeindereferentin in Bruchsal

Kinderkreuzweg, 18. April 2014, St. Peter, Bruchsal

Hört das Lied

Der diesjährige Kreuzweg orientiert sich an einem Lied aus dem neuen Gotteslob, Nr 288. Dieses Lied heißt "Hört das Lied" und beschreibt das Geschehen der Passion in sechs Strophen. Es geht um die Ereignisse, die in der Nacht geschahen oder die an Nacht erinnern, an Dunkelheit, weil sie so voll Trauer sind. Der Verrat des Judas, die Verhaftung, das Urteil, die Verleugnung durch Petrus und der Tod am Kreuz werden angesprochen. Da ein Kreuzweg normalerweise 14 oder in der Kurzform die Hälfte, also 7 Stationen hat, haben wir noch die Ereignisse auf der Via Dolorosa ergänzt, als Jesus sein Kreuz trägt, darunter fällt und Simon von Cyrene ihm hilft und dabei das Lied "Wenn das Brot" hinzugezogen, weil es auch kindgerecht und bekannt ist. Es wurde nun auch ins neue Gotteslob aufgenommen und hat Strophen, die von Trauer, Leid und Sterben handeln und so auch für einen Karfreitag geeignet sind. Das Lied "Hört ihr das Lied" ist sehr einfach, hat eine eingängige Melodie und konnte spätestens ab der 4. Strophe von allen mitgesungen werden.

Hier das Lied:

Text und Melodie: Erhard Anger 1961/1973

1. Hört das Lied der finstern Nacht,
Nacht voll Sünde und voll Not,
hört, was drin geschah,
fern und doch so nah.

2. Judas geht, und es ist Nacht,
Nacht voll Sünde und Verrat.
Jesus lässt ihn gehn,
denn es muss geschehn.

3. Alle fliehen, es ist Nacht,
Nacht voll Sünde und voll Angst,
Jesus steht allein
in dem Fackelschein.

4. Kaiphas richtet, es ist Nacht,
Nacht voll Sünde und voll Hass,
Jesus leidet still,
wie´s der Vater will.

5. Petrus leugnet, es ist Nacht,
Nacht voll Sünde und voll Schuld,
Jesus blickt ihn an,
draußen kräht der Hahn.

6. Jesus stirbt, da wird es Nacht,
doch er bricht die Finsternis,
reißt durch seinen Tod
uns aus Nacht und Not.

Wir gehen mit den Kindern die einzelnen Stationen, wir beginnen im Sitzen, die Kinder sollen rings um den Altar auf den vordersten Bänken sitzen

Lied: Wenn das Brot Str. 1+5 GL 470 neu

Liturgische Eröffnung und Begrüßung:

Heute denken wir besonders daran, dass Jesus am Kreuz gestorben ist. Das Kreuz steht heute im Mittelpunkt. So wollen wir diesen Gottesdienst auch im Zeichen des Kreuzes beginnen und uns dieses Kreuzzeichen machen. So sind wir hier versammelt im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. Ein Kreuzweg ist die Erinnerung an den letzten Weg Jesu. Wir wollen dabei auch gehen und nicht am Platz sitzen bleiben. Wir legen Gegenstände, die an diesen letzten Weg erinnern. So gehen wir gemeinsam immer ein Stück miteinander weiter.

1. Station letztes Abendmahl

Gestern, am Gründonnerstag, haben wir daran gedacht: Jesus feierte das letzte Abendmahl. Jesus feierte mit seinen Freunden das Fest Er wusste, dass es das letzte Mal sein wird vor seinem Tod. Er wusste, dass der Hohe Rat der Priester schon beschlossen hat, ihn gefangen zu nehmen. Als sie alle zusammensaßen, nahm er das Brot und den Wein, sprach das Dankgebet zu seinem Vater im Himmel und teilte alles mit seinen Freunden. Dann sagte er: "So oft ihr dieses Brot esst und diesen Wein trinkt, denkt immer an mich." Die Freunde hatten Angst um Jesus. Sie wollten, dass er bei ihnen bleibt.

- weißes Tuch mit Kelch und Fladenbrot vor den Altar legen

Gebet:

Jesus, du hast mit deinen Freunden das Paschafest gefeiert, aber du wusstest, dass es dein letztes Abendmahl ist. Erbarme dich alle Menschen, die nicht miteinander feiern und essen können. Jesus, darum bitten wir dich.

Lied: Hört das Lied, GL neu 288, 1. Strophe

2. Station: Verrat

Nach dem Abendmahl gingen sie zu dem Garten am Ölberg, den sie alle Gethsemani nannten. Jesus wusste: "Jetzt werde ich bald sterben." Er hatte große Angst! Da hörte Jesus die Soldaten durch die Dunkelheit kommen. Judas, einer seiner Freunde, war bei ihnen und ging ihnen voran. Er hatte mit den Soldaten vereinbart: "Wen ich küssen werde, der ist es, den sollt ihr festnehmen." Und als er kam, ging er sogleich auf Jesus zu und sagte: Rabbi! und küsste ihn. Jesus sagte:" Freund mit einem Kuss verrätst du mich". Judas sagte: "Nehmt ihn fest, führt ihn ab, und lasst ihn nicht entkommen."

- schwarzes Tuch, Geldbeutel seitlich links auf Altarinsel legen

Gebet:

Jesus, Dein Freund hat Dich verraten. Plötzlich waren alle gegen Dich, selbst die, die vorher mit Dir zusammen waren. Du warst ganz alleine. Erbarme dich aller, die einsam sind. Jesus darum bitten wir dich.

Lied: Hört das Lied, GL neu, 288 2. Strophe

3. Station Die Gefangennahme

Jesus wusste, was im Garten geschehen wird. Er ging den Soldaten entgegen, und fragte sie: "Wen sucht ihr?" "Jesus von Nazaret!" antworteten sie. "Ich bin es!" sagte Jesus. Simon Petrus hatte ein Schwert. Er zog es, holte gegen den Bevollmächtigten des Obersten Priesters aus und schlug ihm das rechte Ohr ab. Der Bevollmächtigte hieß Malchus. Jesus sagte zu Petrus: "Steck dein Schwert weg! Diesen Kelch hat mein Vater für mich bestimmt. Muß ich ihn dann nicht trinken?" Die römischen Soldaten mit ihrem Kommandanten und die Gerichtspolizisten verhafteten Jesus, fesselten ihn und brachten ihn zuerst zu Hannas.

- an Gegenständen legen wir grünes Tuch, Lampe und Stricke auf die linke Seite der Altarinsel

Gebet:

Jesus sie haben dich wie einen Verbrecher gefangen genommen. Erbarme dich aller, die unschuldig verdächtigt werden. Erbarme dich aller, die sich gegen ein Unrecht nicht wehren können, Jesus darum bitten wir dich.

Lied: Hört das Lied, GL neu, 288 3. Strophe

4. Station Verurteilung

Nach der Verhaftung führte man Jesus zum Hohenpriester Kajaphas, bei dem sich die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt hatten. Petrus folgte Jesus von weitem bis zum Hof des hohepriesterlichen Palastes; er ging in den Hof hinein und setzte sich zu den Dienern, um zu sehen, wie alles ausgehen würde. Kajaphas befragte Jesus und wollte wissen, ob er der Messias sei. Jesus sagte "Du sagst es". Als es Morgen wurde, fassten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes gemeinsam den Beschluss, Jesus hinrichten zu lassen. Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn dem Statthalter Pilatus aus. Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Du sagst es. Als aber die Hohenpriester und die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort. Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen? Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, so dass der Statthalter sehr verwundert war. Pilatus sollte Jesus verurteilen. Die Menschen schrien: "Hinweg mit Jesus! Ans Kreuz mit ihm!" Schließlich sagte Pilatus: "Nehmt ihr den Jesus - ich habe nichts damit zu tun." Daher gab Pilatus den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen Die Soldaten schlugen ihm mit einem Stock auf den Kopf und spuckten ihn an, knieten vor ihm nieder und huldigten ihm. Sie legten ihm einen Purpurmantel um und flochten einen Dornenkranz; den setzten sie ihm auf und grüßten ihn: Heil dir, König der Juden! Sie spucken ihn an. Sie lachten laut. Sie fühlten sich stark. Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Purpurmantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an.

- Dornenkrone mit rotem Tuch und Purpurmantel wird auf die rechte Seite der Altarinsel gelegt

Gebet:

Jesus, mit den Dornen und ihrem Spott haben sie dich verletzt und du wurdest unschuldig zum Tod verurteilt. Erbarme dich aller, die verletzt, verspottet und unschuldig verurteilt werden. Hilf uns, nicht ungerecht über andere zu urteilen. Jesus, darum bitten wir dich.

Lied: "Hört das Lied", GL neu 288, 4. Strophe

5. Station Verleugnung

Petrus aber saß draußen im Hof. Da trat eine Magd zu ihm und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Galiläa zusammen. Doch er leugnete es vor allen Leuten und sagte: "ch weiß nicht, wovon du redest." Und als er zum Tor hinausgehen wollte, sah ihn eine andere Magd und sagte zu denen, die dort standen: "Der war mit Jesus aus Nazaret zusammen." Wieder leugnete er und schwor: Ich kenne den Menschen nicht. Kurz darauf kamen die Leute, die dort standen, zu Petrus und sagten: "Wirklich, auch du gehörst zu ihnen, deine Mundart verrät dich." Da fing er an, sich zu verfluchen und schwor: Ich kenne den Menschen nicht. Gleich darauf krähte ein Hahn, und Petrus erinnerte sich an das, was Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. (Mt 26,69-75)

- Hahn mit violettem Tuch auf Kommunionbank stellen

Gebet

Jesus, dein Freund hatte nicht den Mut zu sagen, dass er zu dir gehört. Erbarme dich aller, die sich aus Angst nicht trauen zu helfen. Hilf denen, die bereit sind für andere einzustehen. Jesus, darum bitten wir dich.

Lied: Hört das Lied, GL neu 288, 5. Strophe

6. Station: Kreuztragung

Nachdem Jesus verspottet worden war führten sie ihn erst durch Jerusalem und dann durch das Tor zur Stadt hinaus zur Kreuzigung. Der Weg ging dann den Berg hinauf. Es war kein schöner Weg. Nein, der Weg war staubig, steinig und schwer. Wie es damals üblich war, musste Jesus sein schweres Kreuz selber tragen. Menschen standen am Weg. Menschen gingen neben Jesus her. Sie lachten, sie spotteten, sie pfiffen. Hatten die Menschen nicht vor wenigen Tagen noch gerufen: "Jesus soll unser König sein!"? Doch nun trug Jesus eine Krone aus spitzen Dornen. Jesu Weg mit dem schweren Kreuz wurde immer mühsamer. Jesus hatte keine Kraft mehr. Er fiel unter dem Kreuz. musste jedoch noch einmal aufstehen und den Weg zu Ende gehen. Dann fiel er schon zum dritten Mal mit dem Kreuz hin. Ein Mann kam gerade von seiner Arbeit auf dem Feld daher. Er hieß Simon von Cyrene. Die Soldaten zwangen Simon, Jesus das Kreuz tragen zu helfen.

- Holzkreuz wird auf schwarze Tücher auf die Stufen vor dem Hochalter gelegt, daneben eine Kerze gestellt und angezündet

Gebet:

Jesus, du gingst den Kreuzweg, dein Kreuz war schwer. Simon half dir, das Kreuz zu tragen. Erst wollte er nicht, aber dann trug er es mit dir. Erbarme Dich aller, die schwer zu tragen haben an ihren Problemen und Ängsten und gibt ihnen Menschen, die ihnen helfen. Jesus, darum bitten wir dich.

Lied: Wenn das Brot, GL neu 470, 2. Strophe

7. Station: Jesus stirbt am Kreuz

Oben auf dem Berg schlugen die Soldaten die Hände und Füße von Jesus an das Kreuz fest Dann richteten sie das Kreuz auf. Wieder lachten sie Jesus aus "Bist du der König der Juden? Dann hilf dir doch selbst'" riefen sie. Sie hängten eine Tafel über seinen Kopf. Darauf stand: "Jesus Christus, König der Juden." Jesus hatte viele Schmerzen. Er sprach ein letztes Mal mit seinem Vater im Himmel und rief: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen." Dann starb er.

- Kerze ausblasen

Gebet:

Jesus, es ist schwer zu verstehen, warum du am Kreuz sterben musstest. Du bist für uns gestorben, du wolltest uns erlösen. Wenn jemand stirbt, sind wir traurig. Bleibe bei uns, wenn wir traurig sind. Jesus, darum bitten wir dich.

Lied: Hört das Lied, GL neu 288 6 Strophe

Wir schauen auf das Kreuz. Wir denken an Jesus. Aber das Kreuz, das wir sehen, ist nicht nur ein Zeichen des Todes, es ist ein Zeichen des Lebens. Es sagt uns, dass Jesus lebt, dass er uns liebt. So wollen wir nun still an Jesus denken, der für uns das schwere Kreuz auf sich genommen hat.

Wir wollen nun beten wie Jesus mit seinem Vater gebetet hat.

Vater unser

Der Karfreitag ist der Tag, an dem Jesus gestorben ist. Die Gottesdienste am Karfreitag sind von Ruhe und Stille geprägt. Jetzt wind wir am Ende unseres Gottesdienstes angekommen. In Stille wollen wir auseinander gehen und daran denken, dass Jesus drei Tage lang tot im Grab lag. Wenn ihr euch nun auf den Weg macht, wenn Sie nun gehen, könnt ihr, können Sie als Zeichen der Verehrung ein Kreuzeichen machen

(Marieluise Gallinat-Schneider)