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Marieluise Gallinat-Schneider

Gemeindereferentin in Bruchsal

Ökumenischer Gottesdienst, 23. Oktober 2010, St. Peter, Bruchsal

Thema: Wasser des Lebens teilen

Eingangsstück (Prisma)

Begrüßung: (Gallinat-Schneider): Seit über 30 Jahren gibt es in der Bruchsaler Kernstadt eine ACG, deren Highlight der ökumenische Gottesdienst war, vor allem zu Zeiten, als diese überhaupt erst möglich wurden. Damals fanden sie noch nach Fronleichnam im Schlosshof statt. Später haben wir immer am 2. Samstag im Oktober diesen Gottesdienst gefeiert und dazu Menschen eingeladen, die als Predigt über ein für sie spezifisches Thema sprachen, als Arzt über Menschenwürde in der Medizin, als Politiker über Christsein und Werte in der Politik, als Journalist über Ethik. Nun wollen wir diesen Gottesdienst das erste Mal mit Vertreterinnen und Vertretern alle Bruchsaler Gemeinden, der Kernstadt und der Ortsteile feiern. Es freut mich, dass wir diesen Schritt getan haben und ich begrüße Sie alle ganz herzlich zu diesem Gottesdienst, in dem wir uns auf unsere gemeinsam Quelle Jesus Christus besinnen. Und so beginnen wir diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Der Herr sei mit Euch. Und mit Deinem Geiste.

Lied: Wo beginnt der Weg zu dir

Gebet

Lasset uns beten:
Guter Gott
wir haben uns hier als Christen versammelt, um miteinander Dein Wort zu hören und gemeinsam aus der Quelle des Lebens zu trinken. Immer noch sind evangelische und katholische Christen getrennt, aber der Wunsch nach Gemeinsamkeit ist groß. Nach den Erfahrungen des 2. Weltkrieges haben viele erkannt, dass sich Christen nur durch gemeinsames Handeln in Gesellschaft und Politik Gehör verschaffen können. Hilf uns, gegen die Trennung das Miteinander zu setzen. Hilf uns, neue Wege in der Ökumene zu gehen. Die Worte der Bibel sind nicht nur die Worte der Christen sondern auch der jüdischen Religion. Unsägliches Leid wurde den Menschen dieser Glaubensrichtung zugefügt. Heute gedenken in Gurs viele, auch unserer Politikerinnen und Politiker, an die Vertreibung der badischen Juden. Auch wir denken an die Menschen, die dort gequält und getötet wurden, aber auch an die Menschen, die nun zum Gedenken dort sind. Guter Gott, hilf uns, dass wir, die wir an dich glauben, uns auf unsere gemeinsamen Quellen besinnen und im Miteinander die Welt verändern. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen (Gallinat-Schneider)

Aktion Wasser des Lebens teilen

Liebe Schwestern und Brüder.

Um Wasser zu teilen, muss es fließen. Um Wasser zu teilen, müssen wir es fließen lassen. Dabei speist sich Wasser aus vielen, vielen Quellen. So auch das "Wasser des Lebens". Von diesem besonderen Wasser wollen wir jetzt vier Quellen mit ihren Wasserläufen darstellen. Die Wasserläufe, das sind Rinnsale, Bäche oder Flüsse, entstehen hier und jetzt durch die Mithilfe vieler Menschen - Menschen aus vielen verschiedenen Kirchen. Unsere Wasserläufe entstehen also durch Ihre Mithilfe - lassen Sie unser "Wasser des Lebens" fließen! Bunt werden die Wasserläufe sein, so bunt und vielfältig wie auch die Helfer. Und zu einem Punkt wird all das Wasser fließen. Dorthin, wo alle Quellen wieder gefüllt und gespeist werden. Dieser Punkt, dieses unerschöpfliche Reservoir, ist der Altar, Zeichen und Ausdruck der Gegenwart Jesu unter uns. Denn in seinem Namen sind wir hier versammelt. Gehen wir an unser Werk. Lassen wir unsere Quellen sprudeln, lassen wir unser Wasser fließen. - Seht Ihr auch das erschrockene Gesicht unseres Mesners? Aber keine Angst: die Kirche soll nicht nass werden! Am Ende jedes Sitzblocks werden wir als "Quelle" einen Stapel Tücher austeilen. Nehmen Sie ein Tuch, geben Sie die anderen Tücher nach vorne weiter, zwischen den entnommenen Tüchern bitte Abstand halten. Entfalten Sie nun mit Hilfe Ihrer Banknachbarn die Tücher in der ganzen Länge, immer in Richtung des Altars. Dort wo ein Tuch endet, soll das nächste Tuch wieder beginnen. Knoten Sie nun die Tücher zusammen. Wegen der benötigten Länge verwenden Sie beim Verknoten bitte jeweils nur einen Tuchzipfel, bitte die diagonalen Enden verwenden: - "über Eck"! Wenn ich einigermaßen verständlich war, wird in jedem Sitzblock langsam ein "Fluss" entstehen, von hinten nach vorne zum Altar. Wir hier vorne schaffen mit Ihnen den "Anschluss" zu unserem "Ziel". Immer wenn ein Wasserlauf vollendet ist, werden wir ein "Quell- und Wasserwort" hören. Dabei handelt es sich um ein Bibelwort, das unsere Seele zum Altar fließen lassen soll, so wie unsere Stoffbahnen. Prisma wird uns musikalisch begleiten. Wenn alle 4 Quell- und Wasserworte verklungen sind, mündet die Musik in unser gemeinsames Lied "Alle meine Quellen". Ich lade Sie jetzt schon ganz herzlich ein, mitzusingen. Diesen und auch alle weiteren Liedtexte finden Sie auf dem ausgeteilten Liedblatt! Lasst uns nun beginnen!(Wolfgang Nobs-Schneeberg)

Bibelworte

HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,
und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.
Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes
und dein Recht wie die große Tiefe.
HERR, du hilfst Menschen und Tieren.
Wie köstlich ist deine Güte, Gott,
dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!
Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses,
und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.
Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,
und in deinem Lichte sehen wir das Licht. (Ps 36,6-10)

Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser,
so schreit meine Seele, Gott, zu dir.
Meine Seele dürstet nach Gott,
nach dem lebendigen Gott.
Wann werde ich dahin kommen,
dass ich Gottes Angesicht schaue? (Ps 42,2-3)

Spricht zu Jesus die Frau: Herr, hast du doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du dann lebendiges Wasser? Bist du mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Kinder und sein Vieh. Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt. Spricht die Frau zu ihm: Herr, gib mir solches Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht herkommen muss, um zu schöpfen! (Joh 4,11-14 )

Aber am letzten Tag des Festes, der der höchste war, trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. (Joh 7,37f)

Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, hast du das gesehen? Und er führte mich zurück am Ufer des Flusses entlang. Und als ich zurückkam, siehe, da standen sehr viele Bäume am Ufer auf beiden Seiten. Und er sprach zu mir: Dies Wasser fließt hinaus in das östliche Gebiet und weiter hinab zum Jordantal und mündet ins Tote Meer. Und wenn es ins Meer fließt, soll dessen Wasser gesund werden, und alles, was darin lebt und webt, wohin der Strom kommt, das soll leben. (Hes 47,6-9)

- Dabei Hintergrundmusik (führt am Ende auf das nächste Lied hin)

Lied: Alle meine Quellen

Predigt (Schowalter)

Lied: Leben aus der Quelle

Aktion 2

In der gemeinsamen Taufe wird deutlich: Wir leben vom "gleichen Wasser" Beim längeren Instrumental werden kleine Gläser mit Wasser durchgereicht. Mit dem Wasser kann man sich ein Kreuz auf die Stirn zeichnen.

Fürbitten

Wir beten weiter in der Stille.

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Kollektenansage: Brunnenprojekt; Projekthilfe Uganda aus Büchenau, Einsammeln der Kollekte beim nächsten Lied (8 Körbchen mit 8 Personen)

Lied: Wo Menschen sich vergessen

Ansagen (Gallinat-Schneider): Dank an Mitwirkende und Helfende; Einladung zum 2. Teil im Gemeindehaus

Lied: Bewahre uns Gott

Segen

Nachspiel (Prisma): Da nun der Tag zu Ende geht

(Marieluise Gallinat-Schneider)