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Marieluise Gallinat-Schneider

Gemeindereferentin in Bruchsal

Kinderkreuzweg, 14. April 2006, Antoniuskirche, Bruchsal

Stationen zu ausgewählten Bildern des Habdank-Kreuzweges der Kirche

Material: Kreuz, Dornenkronen, Steine, Beutel mit Geldstücken, Christbaumständer, rote und schwarze Tücher für Kommunionbank, Kreuze zum Austeilen, OHP, Folien, Leinwand

Begrüßung

Liebe Kinder, liebe Eltern, wir haben uns in diesem Jahr zum ersten Mal zum gemeinsamen Kreuzweg hier in der Antoniuskirche in Bruchsal versammelt, weil wir hier einen ganz großen Schatz haben. Ich habe oft festgestellt, dass ihr Kommunionkinder während der Gottesdienste, in denen ihr ja immer hier auf der Amboseite sitzt, interessiert auf den Kreuzweg schaut. Diesen Kreuzweg hat der Maler und Graphiker Walter Habdank (1930-2001) gestaltet. Er hatte einen Kreuzweg mit 14 Stationen gemalt und daraus 8 Werke verändert und eigens für diese Kirche von 1980- 1992 auf Holzplatten gemalt und auch mit den Farben auf den Innenraum abgestimmt.

Die Stationen sind so deutlich und groß gemalt, so dass sie gut vom Mittelgang aus zu erkennen sind. Wichtig ist, die Hände stimmen proportional nicht, sie erscheinen zu groß, aber das hat der Maler extra so gemacht. Die Hände drücken so viel aus! Wichtig ist auch die Farbe rot, die Farbe des Blutes, die auf allen Bildern hier eine wichtige Rolle spielt. Immer schon haben mich die Bilder dieses Künstlers fasziniert und so hat mich bei meinem ersten Besuch hier auch als erstes der Kreuzweg überrascht und erstaunt. Da wir während unserer Vorbereitung auf die Erstkommunion nie Zeit hatten, auf diese Bilder einzugehen, kam ich auf die Idee, ihnen an Karfreitag einen eigenen Kreuzweg zu widmen.

Wir werden euch immer den passenden Bibeltext vorlesen und dann über das Bild sprechen. Achtet auf Farben, auf Kleinigkeiten, auf Größenverhältnisse. Erzählt, was euch auffällt.

Ich zünde zunächst noch eine Kerze auf dem Altar an, am Karfreitag brennen die Kerzen sonst nicht, aber Jesus sagt, ich bin das Licht der Welt und er ist auch heute, wenn wir an seinen Tod denken, hier gegenwärtig.

1. Station

Bibeltext:

L: Die Gefangennahme: 14,43-52

Noch während er redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohenpriestern, den Schriftgelehrten und den Ältesten geschickt worden. 44 Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen vereinbart und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es. Nehmt ihn fest, führt ihn ab, und laßt ihn nicht entkommen. 45 Und als er kam, ging er sogleich auf Jesus zu und sagte: Rabbi! Und er küßte ihn. 46 Da ergriffen sie ihn und nahmen ihn fest.

Gespräch mit den Kindern über das Bild. (Inhalt: Judas umarmt Jesus, Jesus hat schon Dornenkrone auf, warum malt der Künstler den schon verurteilten Jesus? Schmuck des Judas)

Im Anschluss wird ein Beutel mit Goldstücken hochgehalten, die Münzen werden rausgerollt und der Beutel wird auch herumgereicht. Dafür hat Judas Jesus verraten! Beutel wird von einem Kind auf Kommunionbank gelegt.

Lied: Alles auf der Erde, begleitet von Klarinette

Männer tragen Kreuz

2. Station

Bibeltext

L: Die Kreuzigung: 15,20b-32

Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. 21 Einen Mann, der gerade vom Feld kam, Simon von Zyrene, den Vater des Alexander und des Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.

Gespräch mit den Kindern über das Bild (Inhalt:Hilfe, Gemeinschaft, schwere Dinge werden gemeinsam leichter)

Ein Holzkreuz darf von den Kindern getragen werden. Wie ist es, wenn man dies gemeinsam macht?

Lied Ihr Leute, könnt ihr das verstehn, Str. 5

3. Station

Erklärung:

L: Doch als ich stürzte, lachten sie und taten sich zusammen. So heißt es in Psalm 35.

In der Bibel finden wir in der Passion, also den Berichten, in den Evangelien, die uns von Leiden und Sterben Jesu berichten, nichts darüber, dass Jesus unter dem Kreuz fällt. Aber auf allen Kreuzwegen ist ein solches Bild zu sehen. Der Legende nach fällt Jesus dreimal unter dem Kreuz.

Gespräch mit den Kindern (Inhalt: Vorstellung wie Jesus auf Boden liegt, Gesicht im Straßenstaub, die Menschenmenge rennt fast über ihn hinweg, wie mag er sich fühlen? Kreuz ist zu schwer, es erdrückt ihn, er fällt)

Danach darf ein Kind, das sich traut, sich auf den Boden legen, im Mittelgang auf den Teppich, mit dem Gesicht nach unten. Behutsam wird ihm das Kreuz auf den Rücken gelegt. Wie fühlt man sich dabei?

Kreuz wird in Christbaumständer gestellt.

Lied: Seht, ein Kreuz, 1. Strophe

Jesus am Kreuz

4. Station

Bibeltext:

L: Der Tod Jesu: 27,45-56

Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land. 46 Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
50 Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus. 51 Da riß der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte, und die Felsen spalteten sich. 54 Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten: Wahrhaftig, das war Gottes Sohn!

Wir denken nun daran, dass Jesus am Kreuz gestorben ist. Jesuskerze wird ausgepustet, nun denken wir an seinen Tod, daher brennt sein Licht nicht mehr.

Musik Klarinette

(danach Gespräch über Bild, (hier bewusst anders herum, um eine Stille zu halten, weil Jesus tot ist.) (Inhalt: Zuwendung an die anderen Gekreuzigten, hier auch Gespräch über Dornenkrone, die auf allen Bildern zu sehen ist)

Danach gehen Dornenkronen durch, wie schlimm muss das gewesen sein, wie weh tat das?

5. Station

Bibeltext:

L: Das Begräbnis Jesu: 27,57-61

Gegen Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef; auch er war ein Jünger Jesu. 58 Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen. 59 Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. 60 Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg. 61 Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber.

Gespräch über das Bild (Inhalt Jesus und Maria, wie mag Mutter sich gefühlt haben, wie der Sohn?)

Danach Bild von Steinen, wie sie vor jüdischen Grabhöhlen lagen, dazu Steine durchgeben, Erklärung, Steine sind hart, damit war Grab verschlossen, was machen Steine?

Lied: Ihr Leute, könnt ihr das verstehn, Str. 6 und 7

Steine werden von Kindern auf Kommunionbank gelegt.

Liturgischer Abschluss:

L: Das Kreuz erinnert uns immer wieder an Jesus. Er sagt uns: ich bin bei dir. Ich bin für dich da. Fürchte dich nicht.

Darum wollen wir mit Gottes Segen heimgehen und uns zum Gedenken, an Jesus, der für uns am Kreuz gestorben ist, mit dem Zeichen des Kreuzes bezeichnen. Es segne uns der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Im Anschluss werden alle aufgefordert, auf der Seite des Mittelgangs aus den Bänken zu kommen (der Reihe nach zuerst 1. Bank usw) und hintereinander zuerst an den Gegenständen vorbeizugehen und dann am Kreuzweg. Sie sollen die Stationen noch einmal vorbeiziehen lassen, die Bilder betrachten und gehen dann Richtung Ausgang. Dort erhalten die Kinder ein Kreuz aus braunem Tonpapier oder Wellpappe mit Dornen, dazu Klarinettenmusik

(Marieluise Gallinat-Schneider)