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Marieluise Gallinat-Schneider

Gemeindereferentin in Bruchsal

Kinderkreuzweg, 13. April 2001, St. Paul, Bruchsal

Thema: Der alte und der neue Bund

Begrüßung und Hinführung:

Wir sind heute hier versammelt, weil heute, am Karfreitag, der Todestag Jesu ist. Am Freitag vor Ostern musste Jesus am Kreuz sterben. Darüber wollen wir heute nachdenken. Wir wollen vor allem darüber nachdenken, wieso so etwas passieren musste und welchen Sinn Jesu Sterben für uns hat.

Im Alten Testament gibt es eine Geschichte, die ihr alle kennt. Die Menschen haben gesündigt, sie haben sich falsch verhalten. Daher schickt Gott die Sintflut. Er bittet jedoch Noah für sich, seine Familie und alle Tiere der Erde eine Arche zu bauen. So werden die Bewohner der Arche nach 40 Tagen aus der Flut gerettet. Daraufhin verspricht Gott dem Noah, nie wieder eine solche Katastrophe zu schicken, um die Menschen zu zerstören. Als Zeichen für dieses Versprechen schickt Gott den Regenbogen.

Kyrie

Gebet

Wir loben und preisen dich, großer Gott, und wir danken dir für deine Liebe zu uns Menschen. Du hast Noah und seine Familie, von allen Tieren und Lebewesen jeweils ein Paar in der Asche gerettet. Den Regenbogen hast du zum Zeichen des Bundes gemacht zwischen dir und uns Menschen. Du willst nicht unseren Untergang, sondern unser Heil und unsere Rettung. Darum hast du auch deinen Sohn in diese Welt gesandt, unseren Herrn Jesus Christus. Amen

Sprecherin: Wir wollen darüber nachdenken, was die Menschen schon immer falsch gemacht haben und heute noch falsch machen. Es gibt Sünde, das bedeutet das im Menschen, was nicht gut ist. Ihr habt darüber schon in euren Kommuniongruppen nachgedacht, was nicht Gutes ist. Auch Jesus musste sterben, weil die Menschen falsche Sachen tun. Sie haben ihn getötet, obwohl er nur Gutes getan hat. Daran erinnert uns das Kreuz auf den Stufen. Wir wollen nun unsere kleinen Kreuze drauflegen, mit den Dingen, wo Menschen Böses tun.

- vorbereitete Zettel auf Kreuz an Altarstufen -

Wir hören nun eine Lesung aus dem Alten Testament, einen Text des Propheten Jeremia, der ankündigt, dass Gott mit den Menschen einen neuen Bund schließen will:

Lesung

Der neue Bund: Die Lesung stammt aus einem Text des Propheten Jeremia, der ankündigt, dass Gott mit den Menschen einen neuen Bund schließen will

31 Seht, es werden Tage kommen - Spruch des Herrn -‚ in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde, 32 nicht wie der Bund war, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war - Spruch des Herrn. 33 Denn das wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe - Spruch des Herrn: Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. 34 Keiner wird mehr den anderen belehren, man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den Herrn!, sondern sie alle, klein und groß, werden mich erkennen - Spruch des Herrn. Denn ich verzeihe die Schuld, an ihre Sünde denke ich nicht mehr. (Jer 31, 31-34)

Gedanken:

Wie wir eben schon bei unseren Gedanken zum Kreuz und zu unseren Zettelkreuzen gesehen haben, haben die Menschen den Bund mit Gott immer wieder gebrochen. Die Menschen haben immer wieder Böses getan. Es gab Naturkatastrophen, die durch Verschulden der Menschen entstanden, es gab Kriege, Menschen haben gestohlen, sich getötet, haben Tiere gequält und vieles falsch gemacht. Und die Menschen haben sich auch von Gott abgewendet, nicht mehr an ihn gedacht und seine Gesetze nicht gehalten. Gott wollte den Menschen immer wieder eine Chance zum Guten geben. Deshalb hat er auch Jesus, seinen eigenen Sohn, auf die Welt kommen lassen. Jesus hat den Menschen gezeigt, wie sie sich lieben sollen, wie sie Kranke heilen sollen, sich um andere kümmern sollen und wie sie Gottes Worte verstehen sollen. Dennoch musste Jesus sterben. Er musste ganz entsetzlich leiden. Er hatte große Schmerzen. Ihm tat das Kreuz sehr weh. Aber es war nicht sinnlos, denn er ist auferstanden von den Toten und wir wissen, dass wir in ihm eine Hilfe haben, wenn wir uns nach Gott richten wollen. Diese Hilfe wollte Gott uns mit Jesus seinem Sohn und dessen Leben, Tod und Auferstehung geben. Jesus ist Gottes neuer Bund mit den Menschen, er ist das Zeichen, dass Gott den Menschen immer wieder eine Verbindung anbietet. Daher wollen wir nun einen großen Regenbogen über das Kreuz legen. Wir wollen uns damit erinnern, dass Jesus unser neuer Bund mit Gott ist. Wir wollen auch unsere brennenden Gruppenkerzen neben das Kreuz stellen. Wir wissen, das Kreuz war schlimm für Jesus, aber es war nicht sinnlos. Gott hat Jesus nicht alleine gelassen. Er lässt auch uns nie alleine, er hat mit uns einen Bund geschlossen. Der Regenbogen ist Zeichen dieser Verbindung zwischen Himmel und Erde. Damit wir immer daran denken, dass Gott einen Bund mit uns geschlossen hat, brennen auch unsere Kerzen.

Fürbitten:

Vater unser

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Gebet:

Wir schauen auf das Kreuz. Das Kreuz hat einen Querbalken und einen Längsbalken. Überlegen wir einmal gemeinsam, was bewegt sich wie dieser Balken nach oben und nach unten:
die Sonne geht auf und unter
Bäume und Blumen sind verwurzelt in der Erde und wachsen nach oben zum Himmel
wir Menschen stehen aufgerichtet und wachsen nach oben, werden größer
wir blicken zum Sternenhimmel hinauf.
Der Regen fällt nach unten auf die Erde
wenn wir stürzen, fallen wir zu Boden.
Herr, wir denken an dich, wenn wir nach oben in den Himmel schauen.
Herr, gerne schauen wir auf zum Himmel, zur Sonne und zum Licht. Aber vieles in unserem Leben ist dunkel und zieht uns nach unten. Alles, was in uns dunkel ist, legen wir nun in deine Hand. Der Querbalken zeigt nach links und rechts. Wenn wir nach links und rechts schauen sehen wir Menschen, die mit uns in der Kirche sind. Wenn wir durch die Mauern der Kirche hindurch schauen, wo befinden wir uns dann? Draußen in der Natur und Schöpfung Gottes. Wir können schauen, wer links und rechts mit uns in der Bank ist und ihn begrüßen. Wir denken an die Menschen, denen wir jeden Tag begegnen. Wir leben nicht allein, sondern sind verbunden mit vielen Menschen. Wir denken auch an unsere Umwelt, an die Bäche und Flüsse, die quer durch unser Land fließen, an die Straßen und Wege, die unser Land durchziehen und sich manchmal kreuzen. Wir denken an die Pflanzen und Tiere, die mit uns auf unserer Erde leben.
So wie die Balken dieses Kreuzes miteinander verbunden sind, so sind Erde und Himmel, Schöpfung und Schöpfer miteinander verbunden. Der Regenbogen über dem Kreuz zeigt uns diese Verbindung, diesen Bund mit dir, oh Gott.
Wir danken dir für diesen Bund.
Wir wollen gehen in dem Bewusstsein mit Gott verbunden zu sein, auch durch das Kreuz verbunden zu sein. Wir gehen mit dem Segen Gottes
im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

(Marieluise Gallinat-Schneider)