Weckruf - Wegruf

Mit dem Propheten Amos auf dem Weg


Tagebuch des Amos-Prozesses

Weiter-Button Zurück-Button Zweites Treffen 2010

1. März 2010 - 11:02 Uhr

Am vergangenen Samstag, 27.02., haben wir uns mit Herrn Glaser, ehemaligem Redakteur der Badischen Zeitung Freiburg zum Thema: "Kirche heute – ein Ort der Hoffnung? - Zur Lage des Glaubens und der Zukunftsfähigkeit des Christentums in der Dialektik der Moderne" getroffen. Sein Referat ist in der Dokumentation nachzulesen. Anhand von 5 Punkten hat Herr Glaser seine Ausführungen gehalten.

  1. Lage des Glaubens
  2. wie es dazu kam, dass es so ist, wie es ist
  3. Wiederkehr der Religion
  4. Reaktion der Kirche auf die neue Lage
  5. was heute not tut

Er führte aus, dass die Gefahr besteht, dass Kirche zur Sekte schrumpft. Kirche hat sich seit der Aufklärung gegen die Moderne gewehrt. Obwohl die Ideen, die hinter den Menschenrechten stehen, das christliche Menschenbild sind, hat Kirche sich am Prozess von deren Entstehung nicht beteiligt. Kirche ist nicht communio-fähig, obwohl Menschen gerade jetzt Gemeinschaft benötigten. Viele glauben, Kirche sei eine unveränderliche Instanz, aber die Kirche, die jetzt existiert, als zentralistisches und nach Rom ausgerichtetes Gebilde ist erst im 19. Jh. entstanden. Heute müssten wir wieder zurück zu den Inhalten des Glaubens, wir benötigen neue Sozialformen christlichen Lebens und eine Orientierung am Evangelium. Damit können wir etwas gegen die Individualisierung in unserer Gesellschaft tun.

32 Personen kamen, um den Vortrag zu hören, der für manche sicher hoch angesiedelt war. Die Diskussion im Anschluss war sehr lebendig! Es haben sich sehr viele beteiligt und wir haben uns wirklich sehr viele Gedanken gemacht. Es war wirklich die Spannweite zwischen Mutlosigkeit und Hoffnung für die Zukunft der Kirche zu spüren, es war auch sehr ehrlich und ungeschminkt. Ein früherer Sozialarbeiter hat engagiert gefordert, die Kritik an der momentanen Situation auch wirklich zu äußern und etwas zu tun. Es wurde auch davon gesprochen, dass Hauptamtliche in der Kirche momentan eine Mutlosigkeit auszeichnet. Daraufhin wurde uns von einem Mann der Wirtschaft klar gemacht, dass dort Führungspersonen auch jetzt in der Krise immer motivieren müssen, das erwarte ich von unseren Hauptamtlichen auch! Wir haben dann auch darüber gesprochen, dass Nachmittage wie der Samstag helfen, dies zu ermöglichen. Zusätzlich haben wir natürlich auch darüber geredet, dass nur die Orientierung an Gott Hoffnung machen kann. Er wird wissen, was er mit seiner Kirche vorhat. Das Beispiel der Propheten zeigt jedoch, dass es auch wirklich zu Katastrophen kommen kann, die niemand aufhalten kann und erst danach wieder Neues entsteht. Da tut es natürlich weh, zu sehen, dass der Zusammenbruch möglicherweise kommt und erst ausgehalten werden muss.

(Marieluise)

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